Uni-Logo
Sie sind hier: Startseite Lehre / Teaching Lehrveranstaltungen Sommersemester 2013
Artikelaktionen

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2013

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2013
 
 

 

 

 
 
Vorlesung
Fr 10-12 Uhr
KG II - HS 2006
 
 

Die Weimarer Republik

 

Neben einer einführenden Gesamtbetrachtung, die sich verschiedener Periodisierungsprobleme annehmen wird, soll die Vorlesung auf ausgewählte, in ihrer Relevanz nicht immer angemessen gewürdigte Themenschwerpunkte eingehen. Dazu zählen zunächst die prekäre, oft von zählebigen Geschichtslegenden verzerrte Gründungsphase des erstmals republikanischen Reiches; die Doppelbelastung aus Verfassungsgebung und ‚Schmachfriedensschluss' sowie die extremistischen Herausforderungen des jungen Staatswesens. Anschließend verengt sich der Blick auf typische Erscheinungsformen der Kulturpolitik und der agrarsozialen Verhältnisse in den Ländern bzw. den preußischen Provinzen, wobei das helle Bild von den ‚goldenen Zwanzigern' drastisch eingetrübt werden wird. Ferner geht es um die Frage, wieso den ‚Weimarer' Regierungen ein ‚Ostlocarno' gänzlich undenkbar schien. In diesem Zusammenhang muss über die Minderheitenproblematik hinaus auf das Flüchtlings- und Vertriebenenwesen nach dem Ersten Weltkrieg abgestellt werden. Im Ganzen bemüht sich die Veranstaltung, einige Facetten der Weimarer Zeit auszuleuchten, die in der fraglos jedem Studierenden bekannten Handbuchliteratur gelegentlich zu kurz kommen.

 

Literatur:

Wolfgang Hardtwig (Hg.), Ordnungen in der Krise. Zur politischen Kulturgeschichte Deutschlands 1900-1933, München 2007.    

 
 
 
 
 
Hauptseminar
Mo 16-18 Uhr
KG IV - HS 4429
 
 

Polen im Umbruch 1926-1956 (Deutsch-polnisches Exkursionsseminar)

 

Das Exkursionsseminar, das für den Masterstudiengang offen steht, konzentriert sich auf drei Jahrzehnte  polnischer Geschichte, die von politischen und gesellschaftlichen  Umbrüchen  sowie menschlichen Katastrophen gekennzeichnet ist, wie sie vergleichbar nicht einmal in Deutschland stattgefunden haben. Der Focus liegt auf der polnischen Geschichte, doch werden  auch die Beziehungen zu Deutschland schwerpunktartig thematisiert. In der für Ende Juni geplanten Exkursion soll dieser Wandel auch visuell erfaßt  und  auf diese Weise das theoretische Wissen erweitern.

Bemerkung:

An dem Seminar kann folglich nur teilnehmen, wer auch auf die Exkursion mitfährt (13. Juni abends bis 24. Juni morgen, Kosten ca. 300 Euro). Das Seminar wird gemeinschaftlich mit dem Instytut Historii der Universität Posen durchgeführt., d. h.  polnische und deutsche Studierende arbeiten gemeinsam Seminarpapiere aus.
Der genaue Seminarplan hängt ab 1. Februar bei den Professoren Oberkrome und Martin aus. Anmeldungen bitte persönlich ab diesem Datum.

Die deutschen Seminarleiter behalten sich die Auswahl vor.
Polnischkenntnisse sind nicht erforderlich,  wären  aber von großem Nutzen.  Maximale Teilnehmerzahl von deutscher Seite 25, von polnischer 10 Studierende.

Anmeldung bitte nur bei Prof. Dr. Bernd Martin: bernd.martin@geschichte.uni-freiburg.de

 

Literatur:

Manfred Alexander: Kleine Geschichte Polens, Stuttgart 2008 (Reclam); Dieter Bingen und Krzystof Ruchniewicz (Hg.) Länderbericht Polen. Bonn 2009 (Bundeszentrale für politische Bildung); Wlodzimierz Borodziej: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert. München 2010, Jerzy Topolski: Die Geschichte Polens Warszawa l985 (Kommunistische Sicht); Bernd Martin und Arkadiusz Stempin (Hg.): Deutschland und Polen in schweren Zeiten 1933-1990. Poznan 2004 (zweisprachig).

 
 
 
 
 
 
 
Masterseminar
Mittwoch 10-12 Uhr
KG I - HS 1222
 
 

Der Amerikanische Bürgerkrieg – Erinnerung und Memorialkultur

 

Die Veranstaltung zielt nicht primär auf eine Rekonstruktion des bewaffneten Konflikts zwischen der Union und den Konföderierten Staaten. Eher stehen kulturgeschichtliche Aspekte im Vordergrund. Dazu zählt die sich autodynamisch feudalisierende Hegemonialkultur des Südens in ihrem Gegensatz zu ‚pragmatisch-modernen', dabei durchaus weltanschaulich aufgeladenen Lebens- und Verhaltensstilen im Norden. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die intellektuelle, die geschichtspolitische und die ästhetische ‚Verarbeitung'  des Bürgerkrieges gelegt. Dabei könnte die augenfällige Mythisierung des Generals Lee von einigem Interesse sein. Ansonsten seien Bearbeiterinnen und Bearbeiter der entsprechenden Themen auf die einschlägigen Veröffentlichungen des Veranstalters Wolfgang Hochbruck verwiesen. Vgl. den Veranstaltungskommentar Professor Hochbrucks im Vorlesungsverzeichnis Anglistik.

 

Literatur:

Bernd Stöver, United States of America. Geschichte und Kultur. Von der ersten Kolonie bis zur Gegenwart, München 2012.

Anmeldung erforderlich: willi.oberkrome@geschichte.uni-freiburg.de

 
 
 
 
 
Kolloquium
Do 16-18 Uhr
KG IV - HS 4429
 
Die Veranstaltung wendet sich an fortgeschrittene Studierende, die sich über die Standards von Abschlussarbeiten und von mündlichen Prüfungen informieren wollen. Kandidatinnen und Kandidaten sind herzlich eingeladen, eigene Projekte vorzustellen. Die Diskussion der Examens-, Magister-, BA-, Master- und ggf. Promotionsvorhaben dient zur Klärung allgemeiner methodologischer und inhaltlich-darstellerischer Probleme. Das Kolloquium bietet die Gelegenheit, Fragen und Probleme anzusprechen, deren Beantwortung im Seminarbetrieb gelegentlich zu kurz kommt. Darüber hinaus können wichtige historiographische Neuerscheinungen vorgestellt und besprochen werden.
 
 
 
 
 

 
Hauptseminar 
Mo 14-16 Uhr
KG IV - HS 4429
 
 
Revolutionsreisende 18./19. Jahrhundert
 
 
Bitte beachten: Diese Veranstaltung beginnt erst in der 2. Semesterwoche, die erste Sitzung findet damit am Montag, den 22.4. statt.
 
 

Seit dem 15./16. Jahrhundert gingen Reisen und Bildung in Europa für junge Adelige, für Lehrlinge und Gesellenund für bürgerliche Intellektuelle eine enge Beziehung ein. Reisenhatteneine fest umrissene Funktion im Ausbildungsgangder betreffenden Gruppen und galten als unverzichtbar. Im 18. Jahrhundert löste sich das Reisen unter dem Einfluss der Aufklärung und der Herausbildung einer bürgerlichen Kultur von den altständischen Normen. Viele machten sich jetzt zu Fuß, zu Pferd, im eigenen Wagen oder mit der Postkutsche auf die Reise, und ihr Interesse galt nunmehr allem, „was man sehen, erfahren, registrieren kann" (Klaus Beyrer). Diese bürgerliche Öffnung des Reisensund Neubestimmung des Reisezwecks brachtenseit 1789einen neuen Typus des Reisenden hervor: den Revolutionsreisenden. Ihn zog es an den Ort des Geschehens, er wollte sich von der Revolution ein Bild machen, vor Ort selbst die politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen Umbrüche erfahren, sie miterleben, für sich und andere festhalten und tradieren. Dabei wurde die Begegnung mit dem „Neuen" und „Anderen" zugleich Anlass, sich über die „alten" Zustände daheim und deren Beharrungsvermögen Rechenschaft zu geben.

Anhand der Reiseberichte von Joachim H. Campe, Wilhelm von Humboldt, Georg Forster, Konrad Engelbert Oelsner, Heinrich Heine, Alexis de Tocqueville und Friedrich Engels sollen derTypus des Revolutionsreisenden selbst, dessen Motive und wechselnde Gestalten zwischen 1789 und 1848 erkundet sowie die Formen der Berichterstattung verglichen und deren historischer Quellenwert untersucht werden.

Literatur:

A.Maçzak / H. J.Teuteberg(Hg.), Reiseberichte als Quellen europäischer Kulturgeschichte. Aufgaben und Möglichkeiten der historischen Reiseforschung (Wolfenbütteler Forschungen, 21),Wolfenbüttel 1982; P. J. Brenner, Der Reisebericht. Die Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur, Frankfurt am Main 21992; Die Französische Revolution. Berichte und DeutungendeutscherSchriftsteller und Historiker. Hg. von H. Günther, Frankfurt am Main 1985; G. Riello / P. K. O'Brien, Reconstruction the Industrial Revolution: Analyses, Perceptions and Conceptions of Britain's Precocious Transition to Europe's First Industrial Society (London School of Economics, Working Paper No. 80/02), London 2004 [Internetressource]; A. de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika [EA 1835/1840]. Ausgew.u. hg. von J.P. Mayer, Stuttgart 2004 (ReclamUniversal-Bibliothek 8077).

 

Anmeldung per E-Mail an: heidrun.homburg@geschichte.uni-freiburg.de

 
 
 
Proseminar
Fr 16-18 Uhr
Breisacher Tor - Raum 207
 
 
 

Die Industrielle Revolution

 

Die Industrielle Revolution gehört zu den wichtigsten Prozessen der Weltgeschichte. Viele unserer heutigen Lebensverhältnisse gehen auf diese Entwicklung zurück, die im 18. Jahrhundert in Nordwesteuropa  ihren Anfang nahm. Die Struktur der Wirtschaft wandelte sich grundlegend, neue soziale Gruppen  bildeten sich aus, und der Alltag der Menschen änderte sich in beinahe nie dagewesener Weise. Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte untersucht diesen Prozess schon seit langem und möchte unter anderem erklären, wieso sich die Industrielle Revolution im Nordwesten Europas früher als in anderen Regionen durchsetzte. Dabei konzentriert sie sich nicht nur auf die technischen Veränderungen oder neue Produktionsverfahren, sondern nimmt auch Ansätze der Konsum-, Umwelt-, Global- und Geschlechtergeschichte sowie unter anderem der Neuen Institutionenökonomik auf. Ziel des Proseminars wird es sein, sich mit den verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen und Phänomenen der Industriellen Revolution auseinanderzusetzen und dabei auch einige der unterschiedlichen wissenschaftlichen Interpretationen zu diskutieren. Daneben dient die Veranstaltung zusammen mit dem begleitenden Tutorat auch als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.

 

Literatur:

Zur Einführung: Robert Allen, The British Industrial Revolution in Global Perspective, 2009; Toni Pierenkemper, Umstrittene Revolutionen, Industrialisierung im 19. Jahrhundert, 1996; E.A. Wrigley, Energy and the English Industrial Revolution, 2010; Dieter Ziegler, Die Industrielle Revolution, 3. Auflage 2012.


 
 
 
 

 
Proseminar
Fr 10-12 Uhr
Peterhof - HS 2
 
 
 

Die Verlängerung des Lebens – Einführung  in die Medizingeschichte des 20. Jahrhunderts

 

Das 20. Jahrhundert war eine Zeit großer, zum Teil neuer Gefahren für die menschliche Gesundheit:  Epidemien, Gefahren durch die moderne Arbeitswelt, Unfälle im Straßenverkehr, Kriege und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch ein zum Teil ungesunder Lebensstil stellten große Herausforderungen an die Medizin dar. Noch bemerkenswerter ist allerdings der Erfolg der medizinischen Versorgung und Behandlung zumindest in den westlichen Staaten: Die Lebenserwartung stieg in den vergangenen Jahrzehnten auf eine nie dagewesene Höhe an, gefährliche Krankheiten wurden besiegt, und in vielen Ländern ist eine flächendeckende Versorgung sichergestellt. Der Mensch steht vielen gesundheitlichen Herausforderungen nicht mehr hilflos gegenüber, sondern kann Krankheiten heilen oder ihnen vorbeugen, Verletzungen behandeln und Komplikationen beherrschen, die früher unweigerlich zum Tod geführt haben. Neben diesen eindrucksvollen Errungenschaften gibt es einige negative Befunde: Dazu gehört die zum Teil von rassistischen Vorstellungen oder sozialplanerischen Ideen geprägte medizinische Forschung und Gesundheitspolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso wie das soziale Gefälle in der Gesundheitsvorsorge, das es selbst in westlichen Ländern gab und immer noch gibt. Das Proseminar wird sich unter anderem mit diesen Themen beschäftigen und dabei Ansätze der Sozial-, Wissenschafts- und Medizingeschichte aufgreifen und miteinander zu verknüpfen versuchen. Zugleich dient das Proseminar zusammen mit dem begleitenden Tutorat als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.

Literatur:

Zur Einführung: Wolfgang U. Eckart/Robert Jütte, Medizingeschichte. Eine Einführung, 2007.

 

 

 

Übung
Do 14-16 Uhr

KG I - HS 1142

 

Gibt es einen „religious turn“? Einführung in die Sozialgeschichte der Religion

 

1963 ist das Jahr, in dem die Beatles ihre erste LP veröffentlichten, und 1963 ist zugleich das Jahr, in dem das Christentum aus dem Alltagsleben beinahe urplötzlich verschwand - und es ist kein Zufall, dass beide Ereignisse zeitlich nah beisammen liegen: Mit dieser zugespitzten These machte vor einigen Jahren der schottische Historiker Callum Brown Furore, denn er hatte mit seinen Überlegungen gleich mehrere etablierte Sichtweisen in Frage gestellt: War das Christentum nicht schon vorher unwichtig geworden? Und wie kann so eine wichtige Institution wie eine Religion innerhalb kurzer Zeit bedeutungslos werden? Die Debatte um Browns inzwischen berühmtes Buch „Death of the Christian Britain" ist exemplarisch dafür, welche Bedeutung Religion in Debatten unter Neuzeithistorikern seit einigen Jahren wieder einnimmt. In der Übung werden wir uns unter anderem mit solchen aktuellen Diskussionen befassen, aber auch ältere konzeptionelle einflussreiche Texte zur Religionsgeschichte und Religionssoziologie diskutieren und dabei zu klären versuchen, welchen Stellenwert Religion bei der Erklärung gesellschaftlicher Prozesse in der Neuzeit einnehmen kann.

 

Literatur:

Zur Einführung: Callum Brown, The Death of Christian Britain. Understanding Secularisation, 2. Auflage 2009; Benjamin Ziemann, Sozialgeschichte der Religion. Von der Reformation bis zur Gegenwart, 2009.

 

 

Benutzerspezifische Werkzeuge