Uni-Logo
Sie sind hier: Startseite Lehre / Teaching Lehrveranstaltungen Sommersemester 2012
Artikelaktionen

Lehrveranstaltungen Sommersemester 2012

 

 
Prof. Dr. Willi Oberkrome
 
Vorlesung
Fr 10-12 Uhr
KG I / 1010
 
Weltanschauungskrieg und Westbindung - Deutschland und die USA 1941 bis 1961
 
Wie wurde aus der breiten Anhängerschaft einer vernichtungspolitisch aktiven ‚Zustimmungsdiktatur’ eine weithin demokratische, europäisch eingebettete Gesellschaft ohne expansionistische Ambitionen? Wieso erfuhr das bedingungslos unterlegene (West-)Deutschland keinen karthagischen Frieden, der es von der Landkarte getilgt hätte? Solche essentiellen Fragen nach der Vor- und Frühgeschichte des westlichen Teilstaates werden die Vorlesung strukturieren. Dabei soll auf politische Traditionen und Transfers, auf kulturellen Eigensinn und Austausch, auf sozioökonomische Pfadabhängigkeit und Aneignungsleistung – nicht nur, aber vor allem – in Bezug auf die USA und die Bundesrepublik eingegangen werden. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf den Zäsurcharakter der späten fünfziger Jahre sowie auf das Problem einer vermeintlichen Amerikanisierung der Bundesdeutschen. Dass die Bedingungskonstellationen des Kalten Krieges dem Gesamtkomplex einen systematischen Rahmen liefern, versteht sich von selber.
 
 
Literatur:
 
Detlef Junker (Hg.), Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945-1968. Ein Handbuch, Stuttgart 2001.
 
 
Bemerkung:
 
/
 
 
Hauptseminar
Mi 13-16 Uhr
Universitätsstraße 5 / Raum 2
 
 
Theorien, Methoden, Traditionen der Geschichtswissenschaft
 
Wenn in einem Seminar die Frage aufgeworfen wird, wieso unser Fach ‚Geschichte’ und nicht etwa ‚Vergangenheit’ oder gar ‚Gewesenes’ heißt, stellt sich bisweilen Ratlosigkeit ein. Ähnliche Reaktionen ruft hervor, wer sich nach dem Unterschied zwischen der Sozial- und der Gesellschaftsgeschichte erkundigt, oder wer der Objektivierbarkeit historischer Deutungen relativ enge Grenzen steckt. Darüber hinaus veranlassen Begriffe wie „vergangene Zukunft“, „zankende Zunft“, „Säurebad des Vergleichs“ u. a. immer wieder ein scheinbar sprachloses Erstaunen. Das an Masterstudierende gerichtete Theorieseminar setzt sich zum Ziel, basale Einsichten über die Heuristik, die theoretischen Aspekte sowie die Traditionen primär der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft zu vermitteln, die über den Zustand epistemologischer Unsicherheit und semantischer Verzagtheit ansatzweise hinweghelfen mögen.
 
 
Literatur:
 
Studiengruppe ‚Theorie der Geschichte’ der Werner-Reimers-Stiftung, Beiträge zur Historik, Bände 1-6, München 1977-1990.
 
 
Bemerkung:
 
Eine Anmeldung per e-mail ist unbedingt erforderlich:
willi.oberkrome@geschichte.uni-freiburg.de
Beginn in der 2. Semesterwoche
Zuordnung für M.A.-Studiengänge: Theorie und Methoden; 10 ECTS
 
Die Bereitschaft und die Fertigkeit, moderne, tragfähige Literatur selbständig zu bibliographieren.
Nur für Master-und Staatsexamensstudierende.
 
 
Hauptseminar gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Martin
Mo 16-18 Uhr
KG IV / 4429
 
Deutsch-polnisches gemeinsames Exkursionsseminar - Polen unter deutscher Herrschaft 1939-1945
 
Die Beziehungen zu unserem östlichen Nachbarland Polen stehen zwar nicht länger im direkten Zusammenhang mit den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges, werden jedoch noch immer durch die brutale deutsche Besatzungspolitik jener Jahre mitbestimmt. Das geplante deutsch-polnische Exkursionsseminar wird gemeinsam mit dem Instytut Historii der Posener Universität (Frau Professor Dr. Bozena Gorczynska) durchgeführt. Im Dialog mit polnischen Kommilitonen, bei Besichtigungen vor Ort und nicht zuletzt auf gemeinsamen Seminarsitzungen während der Exkursionswoche sollen Fakten vermittelt, grundsätzliche Fragen der deutschen Besatzungspolitik und des polnischen Widerstandes erörtert und die Auswirkungen auf die Bevölkerung sowie die längerfristigen Folgen erarbeitet werden.
Nach einführenden Sitzungen hier in Freiburg findet das Exkursionsseminar in der Pfingstpause (Abend des 24.Mai bis zum Morgen des 5. Juni) statt, die Abschlußsitzung am 11. Juni. Kostenbeteiligung ca 300.- Euro, begrenzte Teilnehmerzahl, maximal 22 Personen.
Der ausführliche Seminarplan wird gegen Ende des Semesters bei den beiden Seminarleitern aushängen, daselbst auch verbindliche Anmeldung.
 
 
Literatur:
 
Wlodzimierz Borodziej und Klaus Ziemer: Deutsch-polnische Beziehungen 1939-1945-1949. Eine Einführung. Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2000. Bernd Martin und Arkadiusz Stempin (Hg.): Deutschland und Polen in schweren Zeiten 1933-1990. Poznan 2004 (zweisprachig). Bernd Martin: Deutsche Besatzungsherrschaft in Polen 1939-1945. Annexionspolitik - Bevölkerungstransfer - Terror - Vernichtung. In: Studia Historiae Oeconomicae. Nr. 27, Poznan 2009.S.171-184. Auch digital abrufbar in der Freiburger UB. Wlodzimierz Borodziej: Geschichte Polens im 20. Jahrhundert. München 2010.
 
 
Bemerkung:
 
Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 10 ECTS
Zuordnung für MA-Studiengang Geschichte: Geschichte der Neuzeit, Vertiefung: Neueste Geschichte (19.-21. Jh.); 10 ECTS
Zuordnung für MA-Studiengang Vergleichende Geschichte der Neuzeit: Geschichte des 20./21. Jahrhunderts; Vertiefung: Deutsche Geschichte, Osteuropäische Geschichte; 10 ECTS
Persönliche Anmeldung bei Prof. Dr. Bernd Martin oder Prof. Dr. Willi Oberkrome.
 
 
Leistungsnachweis:
 
(1) Studienleistungen:
-     regelmäßige Teilnahme
-     intensive Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, einschließlich der Aufgaben, die von dem/der Veranstaltungsleiter/in in der ersten Sitzung bekannt gegeben werden (z.B. Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)
-     Klausur und/oder Essays
 
(2) Prüfungsleistung (schriftliche oder mündliche Modulteilprüfung; bei MA nur schriftliche Modulteilprüfung):
 -     Hausarbeit bzw. Literaturbericht jeweils im Umfang von 15-20
 Seiten als Vorarbeit für die B.A.-Abschlussarbeit oder mündliche Prüfung
   (nach Wahl der/des Studierenden; gilt nicht für MA)
 
 
PD Dr. Heidrun Homburg
 
Hauptseminar
Mo 16-19 Uhr
Wilhelmstraße 26 / HS 00 016
 
Kredit- und Schuldenwesen als Wachstumsmotor? Zur Ökonomie und Kultur­geschichte von Geldmärkten im langen 19. Jahrhundert
 
Nach Ende der Napoleonischen Kriege stand Kontinentaleuropa vor zwei ökonomischen Herausforderungen: Abbau der Staatsschulden und Wiederaufbau der Wirtschaft. In beiden Hinsichten erschien England vielen Zeitgenossen als Vorbild und mächtiger Herausforderer. Was musste man, was wollte man, aber auch was und wie konnte man von England lernen - das waren jetzt höchst aktuelle Fragen und an ihnen schieden sich die Geister. Einige Stränge dieser Debatten, aber auch institutionelle Neuerungen in den Bereichen des öffentlichen und privaten Kredit- und Schuldenwesens sowie deren Durchschlagskraft auf das „Alltagsleben" sollen im Seminar vergleichend für Preußen/Deutschland und Frankreich aufgearbeitet werden. Es wird also darum gehen, die zeitgenössischen politökonomischen Positionen (z.B. von Smithianern, Saint-Simonisten, Vertretern der Historischen Schule der Nationalökonomie) auszuleuchten, Gesetzgebungsakte zur Regulierung bzw. Deregulierung von Geld- und Kapitalmarkt zu analysieren sowie den literarischen Niederschlag(etwa Balzac, Zola) und die publizistische Begleitung der „neuen Zeit" zu verfolgen, in der sich der Faktor „Kapital" als eine zentrale Größe im Wirtschaftsprozess erwies und damit dem Kreditwesen zuvor ungekannte Bedeutung zuwuchs.
 
 
Literatur:
 
Ch. P. Kindleberger, A Financial History of Western Europe, 2. Aufl., Oxford 1993; H.-P. Ullmann, Der deutsche Steuerstaat, München 2005 (TB); N. Ferguson, Politik ohne Macht. Das fatale Vertrauen in die Wirtschaft (EA Cash Nexus: Money and Power in the Modern World 1700-2000, New York 2001), München 2003; C. Wischermann / A. Nieberding, Die institutionelle Revolution. Eine Einführung in die deutsche Wirtschaftsgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2004; G. Budde (Hg.), Kapitalismus. Historische Annäherungen, Göttingen 2011.
 
 
Bemerkung:
 
Voranmeldung erbeten an heidrun.homburg@geschichte.uni-freiburg.de
Zuordnung für BA-Studiengänge: Vertiefung Neuzeit I (1500-1850); Vertiefung Neuzeit II (ab 1850); 10 ECTS
Zuordnung für MA-Studiengang Geschichte: Geschichte der Neuzeit, Vertiefung: Neueste Geschichte (19.-21. Jh.); 10 ECTS
Zuordnung für MA-Studiengang Vergleichende Geschichte der Neuzeit: Geschichte des 19. Jahrhunderts; Vertiefung: Deutsche Geschichte, Westeuropäische Geschichte sowie Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte 10 ECTS
 
 
Leistungsnachweis:
 
(1) Studienleistungen:
-     regelmäßige Teilnahme
-     intensive Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, einschließlich der Aufgaben, die von dem/der Veranstaltungsleiter/in in der ersten Sitzung bekannt gegeben werden (z.B. Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)
-     Klausur und/oder Essays
 
(2) Prüfungsleistung (schriftliche oder mündliche Modulteilprüfung; bei MA nur schriftliche Modulteilprüfung):
 -     Hausarbeit bzw. Literaturbericht jeweils im Umfang von 15-20
 Seiten als Vorarbeit für die B.A.-Abschlussarbeit oder mündliche Prüfung
   (nach Wahl der/des Studierenden; gilt nicht für MA)
 
 
Peter Itzen
 
Proseminar
Mo 10-12 Uhr
Breisacher Tor / Raum 101
 
Die europäische Pioniergesellschaft - Wirtschaft, Gesellschaft, Religion und Politik im Großbritannien des 18. Jahrhunderts
 
Wer sich im 18. Jahrhundert dafür interessierte, was die Zukunft bereithielt, der interessierte sich auch für Großbritannien. Das Land war zu dieser Zeit Europas modernste Gesellschaft: Die Industrialisierung erlebte ihren Durchbruch, es entstand eine Konsumgesellschaft, in der Moden und Trends immer wichtiger wurden, das Land erhielt ein modernes Straßennetz, das Parlament wurde zu einem bedeutenden politischen Machtfaktor, der erste Premierminister zog in Downing Street ein. Zugleich war Großbritannien aber auch ein Land starker gesellschaftlicher und kultureller Spannungen: zwischen Engländern und Schotten, zwischen den Anhängern der vertriebenen Stuart-Dynastie und den Vertretern des politischen Establishments in Westminster, zwischen den Gewinnern und Verlierern der wirtschaftlichen Modernisierung. Mit den widersprüchlichen Perspektiven dieser europäischen Pioniergesellschaft wird sich das Proseminar auseinandersetzen.
 
 
Literatur:
 
Linda Colley, Britons. Forging the Nation 1707-1837, New Haven/London 1992; Martin J. Daunton, Progress and Poverty. An Economic and Social History of Britain 1700-1850, Oxford 1995; Joel Mokyr, The Enlightened Economy. An Economic History of Britain 1700-1850, New Haven/London 2009.
 
 
Bemerkung:
 
Tutorat: Do 16-18 Uhr, Breisacher Tor - Raum 206
Zuordnung für BA-Studiengänge [PO 2006]: Grundlagen Neuzeit (16.-19. Jh.); außerhalb der deutschen Geschichte; 10 ECTS
Zuordnung für BA-Studiengänge[PO 2010, PO 2011]: Grundlagen Neuzeit (16.-18. Jh.); 10 ECTS
Zuordnung für Lehramts-Studiengänge [PO 2010]: Grundlagen Neuzeit (16.-18. Jh.); 10 ECTS
 
 
Leistungsnachweis:
 
1) Studienleistungen:
- regelmäßige Teilnahme am Proseminar und am Tutorat
- intensive Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, einschließlich der Aufgaben, die von dem/der Veranstaltungsleiter/in in der ersten Proseminar-Sitzung bekannt gegeben werden (z. B. mündliches Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)
- Klausur am Ende der Vorlesungszeit
(2) Prüfungsleistung (schriftliche oder mündliche Modulteilprüfung):
- Hausarbeit oder mündliche Prüfung (nach Wahl des/der Studierenden)
 
 
Proseminar
Mo 16-18 Uhr
Breisacher Tor / Raum 101
 
Risiken, Risikendebatten und Risikenbewältigung 1600-2000
 
Sturmfluten und heftige Wetterwechsel, Bergabbrüche und Lawinen, Reaktorkatastrophen, Verkehrsunfälle: Risiken, Zufälle und schwer einschätzbare Chancen und Gefahren spielen auch in modernen Gesellschaften eine wichtige Rolle und prägen die rechtliche und politische Ordnung. Der technische Fortschritt erleichtert den Umgang mit solchen Phänomenen und ermöglicht es, Gefahren einzudämmen, schafft zugleich aber auch neue Herausforderungen. Das Proseminar wird sich damit beschäftigen, wie unterschiedlich Risiken in neuzeitlichen Gesellschaften seit 1600 wahrgenommen, welche Phänomene als gefährlich angesehen und welche Strategien entwickelt wurden, um mit ihnen umzugehen. Dabei bewegen sich die Themen des Seminars an der Schnittstelle zwischen Umwelt-, Technik-, Politik- und Religionsgeschichte.
 
 
Literatur:
 
Franz-Josef Brüggemeier, Tschnernobyl. Die ökologische Herausforderung, München 1998; Roger Cooter/Bill Luckin (Hgg.), Accidents in history. Injuries, fatalities and social relations, Amsterdam 1997; Wolfgang König, Technikgeschichte. Eine Einführung in ihre Konzepte und Forschungsergebnisse, Stuttgart 2009; Reinhold Reith, Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit, München 2011.
 
 
Bemerkung:
 
Tutorat: Do 14-16 h, KG IV, Raum 4450
Zuordnung für BA-Studiengänge [PO 2006]: Grundlagen Neuzeit (16.-19. Jh., 20. Jh.); deutsche Geschichte und außerhalb der deutschen Geschichte; 10 ECTS
Zuordnung für BA-Studiengänge[PO 2010, PO 2011]: Grundlagen Neuzeit (16.-18. Jh., 19. Jh., 20.-21. Jh.); 10 ECTS
Zuordnung für Lehramts-Studiengänge [PO 2010]: Grundlagen Neuzeit (16.-18. Jh., 19. Jh., 20.-21. Jh.); 10 ECTS
 
 
Leistungsnachweis:
 
1) Studienleistungen:
- regelmäßige Teilnahme am Proseminar und am Tutorat
- intensive Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, einschließlich der Aufgaben, die von dem/der Veranstaltungsleiter/in in der ersten Proseminar-Sitzung bekannt gegeben werden (z. B. mündliches Referat, Essay, Sitzungsprotokoll, schriftliche Quelleninterpretation, Bibliographie, ...)
- Klausur am Ende der Vorlesungszeit
(2) Prüfungsleistung (schriftliche oder mündliche Modulteilprüfung):
- Hausarbeit oder mündliche Prüfung (nach Wahl des/der Studierenden)

 

Benutzerspezifische Werkzeuge