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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2012/13

Lehrveranstaltungen Wintersemester 2012/13
 
 
 
 
 
Vorlesung
Fr 10-12 Uhr
KG III - HS 3219
 
Nationalsozialismus - Partizipation und Gewalt
 
Dozierende der Fachsparte Neueste Geschichte stoßen immer wieder auf ein bemerkenswertes Phänomen: Kurz nach dem Abitur haben viele Studierende den Eindruck, die Geschichte des Nationalsozialismus bis zum Überdruss erlernt und bis in die Einzelheiten verstanden zu haben. Tatsächlich ist diese Annahme jedoch prekär. Fragt man nämlich nach den Funktionen und den Strukturen des Reichssicherheitshauptamtes, nach den sozialpolitischen Vorstellungen der Arbeitswissenschaftler in der DAF, nach der militärischen Integration der Waffen-SS, nach dem Bedeutungszuwachs der NSDAP in der zweiten Kriegshälfte usw. usf., zeigt sich rasch, dass auch die gründlichsten Kenntnisse über Anne Frank, Paul Celan und Ernst Barlach keinerlei angemessene Antwort bereithalten. Die Vorlesung lädt Hörerinnen und Hörer aller Semester dazu ein, die ‚Probe aufs Exempel' anzutreten, d. h. sich den Zumutungen der NS-Weltanschauung, der Vernichtungspolitik sowie der systemspezifischen Gesellschaftsordnung einschließlich ihrer Kultur und ihrer Wissenschaft ‚abermals' zu stellen.
 
 
Literatur:
 
Ian Kershaw, Der NS-Staat, Hamburg 4/2009; Mark Mazower, Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, München 2009.  
 
 
Bemerkung:

Die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Oberkrome beginnen erst mit der zweiten Semesterwoche.

 
 
Hauptseminar
Mi 10-13 Uhr
KG IV - Übungsraum 2
 
 
Theorien, Methoden, Traditionen der Geschichtswissenschaft

Wenn in einem Seminar die Frage aufgeworfen wird, wieso unser Fach ‚Geschichte' und nicht etwa ‚Vergangenheit' oder gar ‚Gewesenes' heißt, stellt sich bisweilen Ratlosigkeit ein. Ähnliche Reaktionen ruft hervor, wer sich nach dem Unterschied zwischen der Sozial- und der Gesellschaftsgeschichte erkundigt, oder wer der Objektivierbarkeit historischer Deutungen relativ enge Grenzen steckt. Darüber hinaus veranlassen Begriffe wie „vergangene Zukunft", „zankende Zunft", „Säurebad des Vergleichs" u. a. immer wieder ein scheinbar sprachloses Erstaunen. Das an Masterstudierende gerichtete Theorieseminar setzt sich zum Ziel, basale Einsichten über die Heuristik, die theoretischen Aspekte sowie die Traditionen primär der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft zu vermitteln. Die konkreten thematischen Schwerpunkte werden von den Teilnehmenden nach allgemeinen Informationen und Anregungen des Veranstalters autonom festgelegt.
 
 
Literatur:
 
Hans-Ulrich Wehler (Hg.), Deutsche Historiker, Bde I-IX, Göttingen 1971-1982; Wolfgang Schieder/Volker Sellin(Hg.), Sozialgeschichte in Deutschland, Bde I-IV, Göttingen 1986/87; Thomas Mergel/Thomas Welskop (HG.) Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte, München 1997.
 
 
Bemerkung:
 
Nur für Studierende der Masterstudiengänge. Eine Anmeldung per e-mail an willi.oberkrome@geschichte.uni-freiburg.de ist unbedingt erforderlich.
Die Bereitschaft und die Fertigkeit, moderne, tragfähige Literatur selbständig zu bibliographieren.
Die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Oberkrome beginnen erst mit der zweiten Semesterwoche.
 
 
Mentorat
Fr 13-16 Uhr
KG IV - HS 4429
 
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung noch relativ neuen Typs steht die gemeinsame, diskussionsintensive Lektüre und gelegentliche schriftliche Bearbeitung ausgewählter Texte und Quellen, die im Seminarbetrieb nicht immer hinreichend erörtert werden können. Möglicherweise bieten sich ausgesuchte disziplinäre Methodendebatten und -kontroversen zur Diskussion an. Prinzipiell sollten aber die Teilnehmenden über die inhaltliche Ausrichtung und die einschlägigen Textformen entscheiden. Das Mentorat ist zudem darauf angelegt, die gängigen Muster der Veranstaltungsroutine hinter sich zu lassen. Aus diesem Grund finden auf Wunsch intensive Einzelgespräche/-beratungen statt, deswegen werden die Veranstaltungszeiten etwas flexibler gehandhabt und darum wird über probate, wenngleich unorthodoxe Kommunikationsformen nachzudenken sein.
 
 
Bemerkung:
 
Eine Anmeldung per e-mail ist unbedingt erforderlich: willi.oberkrome@geschichte.uni-freiburg.de
Die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Oberkrome beginnen erst mit der zweiten Semesterwoche.
 
 
Kolloquium
Do 16-18 Uhr
KG IV - HS 4429
 
Die Veranstaltung wendet sich an fortgeschrittene Studierende, die sich über die Standards von Abschlussarbeiten und von mündlichen Prüfungen informieren wollen. Kandidatinnen und Kandidaten sind herzlich eingeladen, eigene Projekte vorzustellen. Die Diskussion der Examens-, Magister-, BA-, Master- und ggf. Promotionsvorhaben dient zur Klärung allgemeiner methodologischer und inhaltlich-darstellerischer Probleme. Das Kolloquium bietet die Gelegenheit, Fragen und Probleme anzusprechen, deren Beantwortung im Seminarbetrieb gelegentlich zu kurz kommt. Darüber hinaus können wichtige historiographische Neuerscheinungen vorgestellt und besprochen werden.
 
 

 
 
 
Proseminar
Fr 12-14 Uhr
KG I - HS 1231
 
Leben im Sozialismus - Wirtschafts-, Sozial- und Alltagsgeschichte der DDR
 
Viele Neuzeithistoriker sehen in der DDR nur eine Fußnote der deutschen Geschichte. Es mag sein, dass die Geschichte dieses zweiten deutschen Staates zumindest auf den ersten Blick nur wenige langfristige Folgen hatte, aber sie prägte trotzdem über vier Jahrzehnte das Leben von mehreren Millionen Menschen. Diese Perspektive soll im Mittelpunkt des Proseminars stehen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt deshalb nicht auf der Politikgeschichte, sondern auf der Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte der DDR. Dabei werden wir uns unter anderem mit dem Aufbau der Planwirtschaft und mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beschäftigen, zudem mit der Geschichte von Konsumgesellschaft und Freizeitkultur, mit dem Problem der zunehmenden Umweltzerstörung, mit der Rolle der Frau, mit der Bedeutung von Sport und mit der spezifischen Rezeption des Westens in der DDR.
 
 
Literatur:
 
Mike Dennis, The rise and fall of the German Democratic Republic, 1945 - 1990, Harlow 2000; Mary Fulbrook, Ein ganz normales Leben. Alltag und Gesellschaft in der DDR, Darmstadt 2011; Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989, Berlin 1998.
 
 
Bemerkung:

 

 
Proseminar
Do 14-16 Uhr
Universitätsstr. 5 - Raum 1
 
Vernetzte Welten - Infrastruktur, Kommunikation, Handel und Verkehr im 19. und 20. Jahrhundert
 
Wieso sollten sich Historiker für die Geschichte von Infrastruktur und Kommunikation interessieren? Die zunehmende Vernetzung stellt nicht nur eine der zentralen Voraussetzungen für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert dar. Sie prägt die Lebenserfahrungen und den Lebensstil der Menschen, und sie wurde von ihnen oft als geradezu revolutionär, ja sogar als bedrohlich erfahren. Das Proseminar wird sich mit dieser räumlichen, zeitlichen und wirtschaftlichen Entgrenzung und ihrer Wahrnehmung durch die Zeitgenossen befassen. Themen werden unter anderem sein: die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsnetzes in Großbritannien im 18. Jahrhundert; der Eisenbahnbau und die Entstehung eines Bahnnetzes in Europa; die Debatten über die Veränderung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert; die Entstehung und Risiken des modernen Individualverkehrs; die Kommunikationsrevolutionen des 19. und 20. Jahrhunderts; der Durchbruch der Luftfahrt; die Debatten um die Liberalisierung der Mobilitäts- und Kommunikationsnetze in den 1990er Jahren und die Entstehung des Internets. Mit diesen Themen bewegt sich die Veranstaltung an der Schnittstelle zwischen Technik-, Wirtschafts- und Umweltgeschichte, in die das Seminar zugleich eine Einführung geben soll.

 
Literatur:
 
Wolfgang König, Technikgeschichte. Eine Einführung in ihre Konzepte und Forschungsergebnisse, Stuttgart 2009; Christopher Kopper, Handel und Verkehr im 20. Jahrhundert, München 2002; Christoph Maria Merki, Verkehrsgeschichte und Mobilität, Stuttgart 2008.

 

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