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Vortrag von Caroline Laging (Freiburg): Kinder- und Jugendfürsorge am Beispiel des Lahrer Waisen- und Rettungshauses zu Dinglingen, 1849-1932

Was
Wann 09.12.2021
von 18:15 bis 19:45
Wo online über Zoom
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Der Nachtwächterstaat des 19. Jahrhunderts war nicht geeignet, die sozialen Missstände in Folge der Industrialisierung zu bekämpfen. Stattdessen ergriffen zunächst evangelische, pietistische Privatleute die Initiative. Sie gründeten im südwestdeutschen Raum vor allem sogenannte Rettungshäuser, in denen verwaiste und „verwahrloste“ Kinder aufgenommen und zum evangelischen Glauben erzogen werden sollten. Sie verstanden ihre Arbeit dabei als Werke „freier Liebestätigkeit“ und betonten ihre Unabhängigkeit von jeglichem staatlichen Einfluss. Das änderte sich ab den 1880er Jahren, als der Staat sich von seiner Nachtwächterrolle abwandte und auch vermehrt in die Kinder- und Jugendfürsorge und damit in die bestehenden privaten Institutionen eingriff. Anhand des Lahrer Waisen- und Rettungshauses zu Dinglingen wird exemplarisch untersucht, wie die staatlichen Interventionen in den von der privaten Wohltätigkeit dominierten Bereich der Fürsorge im Rettungshaus wahrgenommen wurden und wie sich die private Fürsorge im Spannungsfeld von freier, unabhängiger „Liebestätigkeit“ und staatlicher Sozialdisziplinierung behaupten konnte.

 

Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Bitte melden Sie sich für den Zoom-Zugang bei: sekretariat.wsu@geschichte.uni-freiburg.de (Natascha Kindermann).

 

 

Das PDF zum Vortrag finden Sie hier

 

poster kolloquium 9.12.21

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