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Lehrveranstaltungen Sommersemester 2018

Prof. Dr. Willi Oberkrome

 

Titel:
Überblicksvorlesung 19. Jahrhundert. Radikalnationalismus und Imperialismus 1880 bis 1914
Kommentar:

Wenn man die Zeit zwischen 1815 und 1914 als eine Epoche deutet, die im Kern durch „the pursuit of power“ (Richard Evans) geprägt worden sei, dann ist diese in den drei Dezennien vor dem Ersten Weltkrieg zu sich selber gekommen. In Europa, den USA, Russland und Japan fusionierten nationalmissionarische Radikalismen mit kolonialen und imperialen Ambitionen. In globalem Maßstabresultierten daraus Machtkonkurrenzen, asymmetrische Kriege und potenzierte Ausbeutungsverhältnisse. Gleichzeitig war die ‚Welt von gestern‘ aber auch eine Phase der fortgeschritten ökonomischen Globalisierung, des internationalen Wissens- und Wissenschaftstransfers, des sozialstaatlichen Ausbaus und des forcierten Anstiegs der politischen Partizipationschancen. Ferner setzte um 1900 in zahlreichen Staaten eine Suche nach Alternativen zu dem hegemonialen bürgerlichen Normensystem ein. Das davon eingeleitete Streben nach Authentizität mündete in frühe Naturschutzbestrebungen, volkskulturelle Selbstvergewisserungen und ruralsoziale Reformideen. Die Vorlesung wird sich bemühen, diese scheinbar erratischen Strukturen des Zeitalters analytisch zu verknüpfen. Prüfungs-/Studienleistung: Klausur.

Literatur:

 

Richard J. Evans, The Pursuit of Power. Europe 1815-1914, London 2016; Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers, verschiedene Ausgaben (die jüngste Taschenbuchausgabe: Berlin 2013).

 

Veranstaltungsart:

 

Vorlesung

 

Veranstalter:

 

Historisches Seminar - VB

Termin,Ort:                       

 

Freitag, 10:00 – 12:00 Uhr (c.t.); 20.04.18 - 20.07.18, Kollegiengebäude II/HS 2004

 

 

 

Titel Der „Korridor“ – Polnisch- deutsche Grenzziehung 1918-1920
Kommentar

 

Im Vorgriff auf die im Zusammenhang mit „Versailles“ sicherlich aufbrechende Diskussion soll die Entstehung des “Korridors“ nüchtern analysiert werden. Im Zentrum der Untersuchung wird der Zeitraum von der Unterzeichnung des Waffenstillstandes bis zur Zeichnung des Versailler Vertrages stehen. Wie konnten derartige Gebietsabtretungen vom Deutschen Reich vorgenommen werden, die heutige polnische und deutsche Historiker übereinstimmend als Keim eines neuen Krieges sehen. Doch in der Bewertung der Gebiete, ob nun deutsche oder polnische Bevölkerung, dem Stellenwert für das neu entstandene Polen und den Auswirkungen in Deutschland („blutende Grenze“ ) klaffen die Meinungen immer noch auseinander. Die Vorgeschichte, die Verhandlungen in Versailles sowie die Volksabstimmung in Masuren werden behandelt, doch im Mittelpunkt sollte die Haltung der betroffenen Bevölkerung stehen - ein ausgesprochenes Desiderat der Forschung.

Das Seminar ist mit einer Exkursion nach Danzig – Masuren – Posen verbunden. Der zweite Teil der Seminarsitzungen wird folglich vor Ort abgehalten werden. Zum Schluss soll das Seminar – vorausgesetzt der finanziellen Förderung – in einer kleinen deutsch-polnischen Konferenz zum gleichen Thema münden, bei welcher die Seminarteilnehmer das kritische Publikum stellen werden. Die Fahrt nach Polen ist für die Zeit Donnerstag, 14.Juni bis Sonntag 24.Juni geplant, Kosten 350.-Euro, persönliche Anmeldung bei Professor Martin, Raum 4420, ab sofort.

 

Zu erbringende Prüfungsleistung: Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 24.09.2018. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache zwischen dem 16.07.2018 und 05.10.2018.

 

Literatur:

 

Die Literatur ist unzureichend bzw. in der Zwischenkriegszeit ideologisch geprägt: Margeret MacMillan, Die Friedensmacher. Wie der Versailler Vertrag die Welt veränderte. Berlin 2015 .Englische Originalausgabe „The Peacemakers“, auch als Taschenbuch). Richard Blanke: Orphans of Versailles. The Germans inWestern Poland 1918-1939. University of Kentucky Press 1993. Hagen Schulze: Der Oststaat-Plan 1919. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 18 (1970) S.123-163. August Winnig: Heimkehr. Hamburg 1935. Georg Cleinow: Der Verlust der Ostmark.Berlin 1934 (Vorsicht!)

 

Veranstaltungsart:   

 

Seminar

 

Veranstalter:

 

Historisches Seminar - VB

 

Termin,Ort:                        

 

 

Montag, 16:00 – 18:00 Uhr (c.t.); 16.04.18 - 21.07.18, Kollegiengebäude IV/HS 4429

 

 

 

Titel: Massen, Frauen und Dämonen. Die Historiographie der Stunde Null

Kommentar:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

 

 

Die Frage, wer zu der Anhängerschaft Hitlers gehört habe, welche Umstände und welche Wählergruppens einen Weg zur Macht planiert haben, und wo die historischen Anfänge bzw. Entwicklungsetappen des deutschen ‚Verhängnisses‘ zu verorten seien, wurde unmittelbar nach 1945 im In- und Ausland leidenschaftlich diskutiert. Einigermaßen bekannt sind die Antworten weniger prominenter Historiker, etwa Friedrich Meineckes und seines Freiburger Kollegen Gerhard Ritters. Die Vielzahl verschriftlichter, meist in Taschenbuchformaten veröffentlichter Debattenbeiträge ist heute dagegen vergessen. Es lohnt sich aber aus verschiedenen Gründen, den Stellungnahmen und Argumentationsstrategien der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nachzugehen. Denn sie haben, neben allerhand dubiosen Annahmen, wichtige Essentials der nach 1966 populären ‚Sonderwegstheorie‘ vorweggenommen, sie haben die Verbrechensbilanz des NS-Systems viel schonungsloser benannt als es zehn Jahre später üblich war, und sie haben ein sublimes Gespür für die Profiteure des ‚Führerstaates‘ an den Tag gelegt. Diese Deutungen soll das Seminar ebenso diskutieren wie die zeitgenössischen Empfehlungen für eine dauerhafte Abkehr der Deutschen von den eingefahrenen Irrwegen der Nation.

 

Zu erbringende Prüfungsleistung: Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 24.09.2018. Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache zwischen dem 16.07.2018 und 05.10.2018.

 

Zu erbringende Studienleistung: Vortrag, gelegentliche kleinere schriftliche Arbeiten im Seminarverlauf, bibliographische Kompetenz.

 

Winfried Schulze, Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945, München 1989; Barbro Eberan, Luther? Friedrich "der Große"? Wagner? Nietzsche? ...? ...? Wer war an Hitler schuld? Die Debatte um die Schuldfrage1945 – 1949, München 1983.

 

Veranstaltungsart:              

 

Seminar

 

Veranstalter:

 

Historisches Seminar - VB

Termin, Ort:

 

Mittwoch, 8:00 – 11:00 Uhr (c.t.); 18.04.18 - 18.07.18, Kollegiengebäude I/HS 1139

 

 

 

 

Titel:                                    Kolloquium
Kommentar:

 

Die Veranstaltung wendet sich an fortgeschrittene Studierende, die sich über die Standards von Abschlussarbeiten und von mündlichen Prüfungen informieren wollen. Kandidatinnen und Kandidaten sind herzlich eingeladen, eigene Projekte vorzustellen. Die Diskussion der Examens-, Magister-, BA-, Master-und Promotionsvorhaben dient zur Klärung allgemeiner methodologischer und inhaltlich-darstellerischer Probleme. Das Kolloquium bietet die Gelegenheit, Fragen und Probleme anzusprechen, deren Beantwortung im Seminarbetrieb gelegentlich zu kurz kommt. Darüber hinaus können wichtige historiographische Neuerscheinungen vorgestellt und besprochen werden.

 

 

 

Veranstaltungsart:

 

Kolloquium

 

Veranstalter:

 

Historisches Seminar - VB

Termin, Ort:

 

Mittwoch, 16:00 – 18:00 Uhr (c.t.); 18.04.18 - 18.07.18, Kollegiengebäude IV/Übungsraum 2

 

 

 

 

Dr. Birgit Metzger, Dr. Peter Itzen

 

Titel:                                 

Kriminalität, Gewalt und der Staat im 19. und 20. Jahrhundert

Kommentar

Forschungen zur Geschichte von Sicherheit und Risiken haben in der Geschichtswissenschaft gegenwärtig Konjunktur. Zugleich interessieren sich Historikerinnen schon seit längerem für gesellschaftliche Ordnungskonzepte und die wachsende Bedeutung des Staates im 19. und 20. Jahrhunderts. Wir wollen in der Übung beide Trends aufgreifen und zusammenführen. Wir wollen uns vor allem mit der Frage beschäftigen, wie der europäische Staat im 19. und 20. Jahrhundert versucht hat, Verhalten von Menschen zu regulieren, die sich an gesellschaftlich oder staatlich festgelegte Normen nicht halten. Dabei werden wir zum einen die verschiedenen Phänomene von Kriminalität, Devianz und Gewalt in der Moderne betrachten, zum anderen uns aber auch mit den unterschiedlichen Akteursgruppen beschäftigen, die ‚die‘ Kriminellen oder ‚die‘ Gewalttätigen ausmachten oder die zu ihnen gemacht wurden. Umgekehrt wollen wir uns mit Trägern staatlichen Handelns zu beschäftigen – mit Rechtsexperten, Wissenschaftlern, Politikern, Polizisten und Verwaltungsbeamten, die‚ den‘ Staat im 19. und 20. Jahrhundert zum zentralen Regelungsinstrument machten.

Literatur

Gerd Schwerhoff, Historische Kriminalitätsforschung, 2011;  Clive Emsley, Crime and Society in England:1750-1900, 4. Aufl. 2010; ders., Crime and Society in Twentieth Century England, 2011; Wolfgang Reinhard, Geschichte der Staatsgewalt: Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1999.

 

Veranstaltungsart:

 

Übung

 

Veranstalter:

 

Historisches Seminar - VB

Termin, Ort:

 

Dienstag, 10:00 – 12:00 Uhr; 17.04.18 - 17.07.18, Hermann-Herder-Straße 9/R 00 003C

 

 

 

 

 

 

 

 

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