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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2023/2024

 

Prof. Dr. Melanie Arndt

Vorlesung

Einführung in die Geschichtswissenschaft

„Mensch und Umwelt"

Mittwoch, 10:00 - 12:00 c.t. 

18.10.2023 - 07.02.2024

HS 1010 (Kollegiengebäude I)

Die Vorlesung führt anhand exemplarischer Zugänge zu einem zentralen, übergreifenden historischen Phänomen in das Studium der Geschichte ein und erläutert epochenspezifische Fragestellungen sowie aktuelle disziplinäre Forschungsansätze, die in unterschiedlichen Teilbereichen der Geschichtswissenschaften entwickelt worden sind. Anhand der komplexen Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt in diachroner Perspektive soll in der Vorlesung aufgezeigt werden, wie sich Vorstellungen gegenüber Natur und Umwelt wandelten, welche Haltung historische Gesellschaften zu ihrer jeweiligen Umwelt einnahmen und welche intendierten wie nicht-intendierten und langfristigen Folgewirkungen die Interaktionen zwischen Menschen und ihrer Umwelt zeitigten. Dabei wird beiden Seiten dieses Wechselverhältnisses, sowohl dem Menschen als auch (dem Rest) der Natur, ein eigener Stellenwert eingeräumt, auch wenn es als unauflöslich verschränkt gedacht werden muss. Auch wird nach der Handlungsmacht nicht-menschlicher Akteure, dem Verhältnis von Religion und Umweltbewusstsein sowie der Herausbildung „grüner“ Utopien und Politik gefragt.

Zu erbringende Studienleistung:

regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, Besuch des Pflicht-Tutorats, UB-Führerschein, Klausur.

 

Prof. Dr. Melanie Arndt

Environmental History

Block + Samstag und Sonntag, 08:00 - 22:00 s.t.

15.12.2023 - 17.12.2023

Das Oberseminar richtet sich an Promovierende und Habilitierende und findet als Blockveranstaltung statt. Es wird zusammen mit der Professur für Umwelt- und Klimageschichte der Universität Bern und dem Rachel Carson Center for Environment and Society München im Kloster St. Trudpert durchgeführt. Teilnahme auf Einladung.

 

Prof. Dr. Melanie Arndt

Kolloquium und Masterkurs zur Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte

Donnerstag, 18:00 - 20:00 c.t

19.10.2023 - 08.02.2024

HS 4429 (Kollegiengebäude IV)

Das wöchentlich stattfindende Kolloquium setzt sich mit aktuellen Fragen und Tendenzen der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte anhand laufender Forschungsprojekte und gemeinsamer Lektüre auseinander. Es bietet den Raum, Bachelor-, Master-, Promotions- und Habilitationsprojekte inhaltlich und methodisch zu diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Das vollständige Programm finden Sie hier.

 

Prof. Dr. Melanie Arndt

Infrastrukturen in der Geschichte des 19. bis 21. Jahrhundert

Dienstag, 14:00 - 16:00 c.t.

17.10.2023 - 06.02.2024

HS 1231 (Kollegiengebäude I)

Infrastrukturen wie Heizungsrohre, Stromkabel oder Abwasserkanäle wirken oft im Verborgenen und lösen eher selten großes Interesse aus. Meist sind sie so unscheinbar, dass wir ihrer erst gewahr werden, wenn sie nicht funktionieren. Gleichzeitig sind Infrastrukturen äußerst hartnäckig und langlebig. Sie sind weit mehr als ihre rein technische Funktion, denn sie spiegeln Vorstellungen von der Welt wider – z. B. von der Zukunft, von Wohlfahrt, von einem „guten“ Leben. Auf diese Art und Weise lassen sie uns historische Verhältnisse nachvollziehen. Jens Ivo Engels bezeichnete Infrastrukturen zu Recht als „Machtspeicher“: Sie sind eben nicht nur sachliche, technische Systeme, sondern auch die materiell geronnenen Vorstellungen und Empfindungen von Erfinder:innen, Unternehmer:innen, Ingenieur:innen, gewerkschaftlich und nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeiter:innen, Politiker:innen, Ärzt:innen, Werbefachleuten und all der unterschiedlichen Nutzer:innen. Allein die technische Seite zu untersuchen, griffe viel zu kurz.

Im Hauptseminar wenden wir uns den Infrastrukturen deshalb nicht nur aus technikhistorischer, sondern auch aus sozial- und umwelthistorischer Perspektive zu. Wir fragen zum einen danach, wie Infrastrukturen genutzt wurden, um Gesellschaften im 19. bis 21. Jahrhundert zu modernisieren. Zum anderen analysieren wir, warum sich bestimmte Infrastrukturen gegenüber anderen Optionen durchsetzen konnten, welche Akteur*innen und Faktoren in diesen Entscheidungsprozessen ausschlaggebend und welche Folgen damit verbunden waren. Wann wurden Infrastrukturen „kritisch“? Im Seminar werden wir verschiedene Infrastrukturen in den Blick nehmen, wobei es ausreichend Raum geben wird, eigene Schwerpunkte zu setzen. Geplant ist zudem eine (Tages-)Exkursion zu einem Infrastrukturunternehmen.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 25.03.2024.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 12. Februar und dem 12. April 2024.

Zu erbringende Prüfungsleistung

Hausarbeit (Abgabe: 25.3.2024) oder mündliche Prüfung (in den B.A.-Studiengängen).

Zu erbringende Studienleistung

aktive Teilnahme und Vorbereitung inkl. regelmäßiger Lektüre, kleinere Aufgaben, Teilnahme an Exkursion und einer Kolloquiumssitzung, Sitzungsleitung (inkl. Bereitstellung von Literatur).

Literatur

Engels, Jens Ivo / Nordmann, Alfred (Hrsg.), Was heißt Kritikalität? Zu einem Schlüsselbegriff der Debatte um Kritische Infrastrukturen. Bielefeld / Berlin 2019; Laak, Dirk von, Alles im Fluss. Die Lebensadern unserer Gesellschaft - Geschichte und Zukunft der Infrastruktur. FaM 2018; Larkin, Brian, The Politics and Poetics of Infrastructure, in: Annual Review of Anthropology 42 (2013) 1, S. 327-343.

 

Prof. Dr. Melanie Arndt

Umweltgeschichte des Sozialismus

Donnerstag, 13:00 - 16:00 c.t.

19.10.2023 - 08.02.2024

HS 1021 (Kollegiengebäude I)

Verstorben an „Ökozid“, diagnostizierten einige Wissenschaftler:innen Anfang der 1990er Jahren als Ursache des Untergangs der Sowjetunion. Andere münzten „Perestrojka“ in „Katastrojka“ um, weil sich seit Ende der 1980er Jahre immer mehr ökologische Katastrophen offenbarten. Heut erklären manche Historiker:innen, dass die realsozialistischen Systeme den liberaldemokratischen in einigen Bereichen des Umweltschutzes und der Umweltpolitik überlegen waren. Was ist dran an derlei Einschätzungen? Welches Verständnis von Natur herrschte in realsozialistischen Systemen? Was sagt die Lehre des Marxismus-Leninismus dazu? Gab es in Osteuropa auch eine „ökologische Revolution“, wie sie Joachim Radkau für die 1970er Jahre im Westen Europas identifizierte? Diesen und anderen Fragen werden wir uns im Proseminar widmen. Das Seminar führt in die Umweltgeschichte am Beispiel realsozialistischer Staaten wie der DDR und der Sowjetunion ein. Welche neuen Perspektiven ergeben sich auf deren Gesellschaften, wenn wir sie unter umwelthistorischer Perspektive beleuchten? Neben Klassikern der Umweltgeschichte wenden wir uns auch aktuellen Ansätzen wie den more-than-human-histories zu, die neben menschlichen Akteur:innen auch die Rolle von Tieren, anderen Lebewesen und Materie in der Geschichte untersuchen.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 25.03.2024.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 12. Februar und dem 12. April 2024.

Zu erbringende Prüfungsleistung

Hausarbeit (Abgabe: 25.03.2024) oder mündliche Prüfung.

Zu erbringende Studienleistung

aktive Teilnahme und Vorbereitung inkl. regelmäßiger Lektüre, kleinere Aufgaben, Referat, Teilnahme an einer Kolloquiumssitzung.

Literatur

Huff, Tobias, Natur und Industrie im Sozialismus. Eine Umweltgeschichte der DDR, Göttingen 2015.

Josephson, Paul / Dronin, Nicolai / Mnatsakanian, Ruben (Hrg.), An Environmental History of Russia, Cambridge 2013; Would Trotsky Wear a Bluetooth. Technological Utopianism Under Socialism, 1917-1989, Baltimore 2010.

Kirchhof, Astrid M. / McNeill, John, Nature and the Iron Curtain. Environmental Policy and Social Movements in Communist and Capitalist Countries, 1945-1990, Pittsburgh 2019.

Radkau, Joachim, Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte, München 2011. 

 

PD Dr. Martin Bemmann 

Die Weltwirtschaftskrise 1929-39. Globale Perspektiven

Freitag, 08:30 - 10:00 s.t.

20.10.2023 - 09.02.2024

HS 4429 (Kollegiengebäude IV) 

Schwarzer Freitag, Arbeitslosigkeit und Bankenkrise sind weithin bekannt als Phänomene, die die Wirtschaftskrise der frühen 1930er Jahre charakterisierten. Wie ‚global‘ aber waren sie? Was machte die Krise zu einer Weltwirtschaftskrise? Inwiefern waren Länder wie China, der belgisch kontrollierte Kongo oder die Sowjetunion von ihr betroffen? Und welche Langzeitfolgen hatten die verschiedenen, ineinander verflochtenen Krisen für globale ökonomische Zusammenhänge?

Ausgehend von einer konzeptionellen Auseinandersetzung mit dem Phänomen ökonomischer Krisen wirft das Seminar diese und weitere Fragen auf. Es zielt darauf ab, den üblichen Blick auf Deutschland, Europa und die industriellen Länder zu weiten und die globalen Wechselwirkungen zu thematisieren, die die Krise in ökonomischer, politischer, sozialer, kultureller Hinsicht zu einer einschneidenden Zäsur der Weltgeschichte machten. Darüber hinaus dient das Seminar dazu, methodische und konzeptionelle Fertigkeiten historiographischen Arbeitens zu erweitern und zu vertiefen.

Das Abgabedatum der Hausarbeit ist der 10. März 2024.

Mündliche Prüfungen finden nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 12. Februar und dem 12. April 2024 statt.

Zu erbringende Studienleistung

Als Studienleistungen sind Impulsreferate und Quellenpräsentationen, die Rezension eines Buches sowie kleinere schriftliche Aufgaben während des Semesters zu erbringen.

Literatur

Jan-Otmar Hesse / Roman Köster / Werner Plumpe: Die Große Depression. Die Weltwirtschaftskrise 1929-1939, Frankfurt/Main / New York 2014; Charles P. Kindleberger: Die Weltwirtschaftskrise 1929-1939, München 2019; Werner Plumpe: Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart, München 2010; Florian Pressler: Die erste Weltwirtschaftskrise. Eine kleine Geschichte der großen Depression, München 2013

 

Dr. Peter Itzen

Eine automobile Moderne? Einführung in die Kultur- und Sozialgeschichte des Automobils im 20. Jahrhundert

Donnerstag, 12:00 - 15:00 c.t.

19.10.2023 - 08.02.2024

HS 1036 (Kollegiengebäude I)

Warum ein Proseminar über die Geschichte des Automobils? Weil es sich um eines der Technik- und Konsumgüter handelt, das wie kaum ein zweites die Moderne des 20. Jahrhunderts mitgeprägt hat. Es bestimmte – beispielsweise in den frühen Debatten um die Durchsetzung des Automobils im Straßenverkehr – das Selbstbild der modernen, sich vermeintlich frei fühlenden mobilen Gesellschaften und stieß zugleich auf große Ablehnung. Es schuf neue soziale Ungleichheiten und doch auch neue Möglichkeiten für Konsum und Freizeitgestaltung. Es war Ursache für neue Risiken im Alltag und löste als Reaktion mit der Schaffung von Straßenverkehrsordnungen ein starkes Eingreifen des Staates in den öffentlichen Raum aus. Es half, die Umwelt neu zu entdecken, und trug doch zu ihrem Verschleiß bei. Es begleitete den Aufstieg von Ölkonzernen und erfindet sich nun im beginnenden Zeitalter des Elektromobils neu. Und es war in der Geschichte seines Designs ein Spiegel sich wandelnden gesellschaftlich-kulturellen Selbstverständnisses. Die Geschichte des Autos im 20. Jahrhundert bietet zahlreiche Verbindungen zu aktuellen Debatten der Geschichtswissenschaft und ist auch daher ein hervorragender Schlüssel zum Verständnis hochmoderner Gesellschaften. Im Proseminar sollen diese und andere Themen angesprochen und dabei zugleich eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten gegeben werden.

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 23.03.2024.

Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 12. Februar und 12. April 2024.

Literatur

Kurt Möser, Geschichte des Automobils, Frankfurt a.M. 2002.

Cotton Seiler, Republic of Drivers. A Cultural History of Automobility in America, Chicago 2008.

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