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Lehrveranstaltungen Wintersemester 2025

  

Prof. Dr. Melanie Arndt, Dr. Anna-Katharina Wöbse

Kolloquium und Masterkurs zur Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte

Das Forschungskolloquium setzt sich mit aktuellen Fragen und Trends der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte anhand aktueller Forschungsprojekte auseinander. In diesem Semester wird es neben sechs öffentlichen und hybrid organisierten Veranstaltungen einen zweitägigen Workshop für Bachelor- und Masterstudierende sowie Promovierende zur Diskussion und Präsentation ihrer jeweiligen Projekte geben. Ort und Zeitpunkt des Workshops wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben.

Wir freuen uns über engagierte und forschungsinteressierte Teilnehmer und Teilnehmerinnen!

Zu erbringende Studienleistung:

  • Regelmäßige Teilnahme
  • Vorstellung einer Abschlussarbeit, Dauer: ca. 30-45 Minuten

 

Veranstaltungsart: Kolloquium

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Do 18 - 20 Uhr (c.t.); 16.10.25 - 05.02.26, Kollegiengebäude IV/HS 4429

 

 

Dr. Anna-Katharina Wöbse

Lektüre von Forschungsliteratur in der Geschichtswissenschaft

Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Woche der Vorlesungswoche und findet im zweiwöchentlichen Rhythmus statt.
Das Datum für die geplante Tagesexkursion wird in gemeinsamer Absprache mit den Seminarteilnehmenden festgelegt.

Visual History
Das Mentorat bietet eine umfassende Einführung in die Literatur zur Visual History und eine vertiefte Beschäftigung mit dem breiten Themenfeld der historischen Bild- und Quellenanalyse. Es handelt sich dabei um ein jüngeres Forschungsgebiet, das Bilder nicht nur als Quellen, sondern auch als eigenständige Gegenstände der historiografischen Forschung betrachtet. Dabei ist sowohl die Visualität und Visualisierung von Geschichte (z.B. in Gemälden, Comics und Fotografien) als auch die Historizität des Visuellen von Interesse.

In der Übung beschäftigen wir uns zunächst mit Bildungsplänen und analysieren, wo und wie historische Bildquellen im Unterricht relevant sind und konkret eingesetzt werden. Wir werden uns zudem mit Anwendungsformen und jüngeren Forschungstrends der Visual History auseinandersetzen. Zur Veranstaltung gehören zwei Ausstellungsbesuche, von denen einer in Freiburg stattfinden wird, der andere mit einer Tagesexkursion verbunden sein wird. Beide Besuche haben zum Ziel, außerschulische Lernorte zu erproben und die Präsentation von (historischen) Bildern und Fotografien kritisch zu hinterfragen.

Das Mentorat richtet sich in erster Linie an Studierende des Master of Education. Es ist als begleiteter Lektürekurs mit Selbststudiumsanteilen und abschließender mündlicher Prüfung konzipiert.

An folgenden Terminen findet das Mentorat statt: 23.10.25, 30.10.25, 13.11.25, 27.11.25, 18.12.25, 08.01.26, 22.01.25, 05.02.25

 

Zu erbringende Prüfungsleistung:

  • Mündliche Prüfungen (20 Minuten) nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 10. Februar und dem 18. April 2026.

 

Zu erbringende Studienleistung:

  • Regelmäßige Teilnahme

 

Literatur:

 

Veranstaltungsart: Seminar

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Mi 14 - 17 Uhr (c.t.); 16.10.24 - 05.02.25, Kollegiengebäude I/HS 1236

 

 

Dr. Anna-Katharina Wöbse

Natur und Hoffnung. Eine Umweltgeschichte der Moore

Moore und Sümpfe galten in der neueren und neuesten Geschichte in aller Regel als nutzlose und feindliche Landschaften. Heute hat sich ihre Bewertung radikal geändert. Moore symbolisieren heute eher Orte der Hoffnung. Sie speichern große Mengen CO2, sind Hotspots der Artenvielfalt und entwickeln sich zu naturtouristischen Magneten. Sie werden sogar ‚wiederhergestellt‘, indem man einst mühsam gegrabene Entwässerungsgräben wieder verschließt und so das Wasser wieder im Gelände hält. In diesem Proseminar untersuchen wir, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung dieser seltsamen Landschaft in den vergangenen zwei Jahrhunderten veränderte und ob ein Moor vielleicht selbst ein historischer Akteur sein könnte. Trotz meist dünner Besiedlung waren Moore immer auch Gegenstand politischer Kämpfe und Orte von Gewalt und heftigen Auseinandersetzungen um Ressourcen und Raum.

Wir beschäftigen uns mit grundlegender umwelthistorischer Literatur und Quellen zur Rezeption der nassen Landschaften und befassen uns zudem mit einem konkreten Fall: den Hochmooren auf dem Kaltenbronn im Naturpark Schwarzwald. In Kooperation mit der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg besuchen wir das Gebiet während einer Tagesexkursion, um zu erfahren, wie eine Landschaft wieder ihre ursprünglichen Fähigkeiten und Funktionen zurückerhalten kann.

Das Proseminar setzt sich zudem mit den neusten Forschungsfragen und Anwendungsfeldern der Umweltgeschichte auseinander und behandelt auch deren Theorie und Vorgehensweisen. Im Tutorat werden nicht nur die methodischen Grundlagen des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens erlernt, sondern auch der Umgang mit Quellen ganz praktisch in den Beständen verschiedener Archive erprobt.

 

Zu erbringende Prüfungsleistung:

  • Das Abgabedatum für die Hausarbeit (12-15 Seiten) ist der 1. März 2026.
  • Mündliche Prüfungen (20 Minuten) am 8. und 9. Februar 2026.

 

Zu erbringende Studienleistung:

  • Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlzeiten)
  • Klausur, Dauer: ca. 45 Minuten
  • Referat/mündliche Präsentation, Dauer: ca. 10 Minuten
  • Essay, Umfang: ca. 2-3 Seiten
  • Fotoessay, Umfang: 3 Seiten
  • Für Studierende im 3. Fachsemester: Teilnahme an einem Orientierungsgespräch, Umfang: ca. 20 Minuten

 

Literatur:

Literatur Umweltgeschichte:

  • Melanie Arndt, Umweltgeschichte, Version: 3.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 10.11.2015, URL: http://docupedia.de/zg/Arndt_umweltgeschichte_v3_de_201 .
  • Patrick Kupper, Umweltgeschichte. Göttingen 2021.
  • David Blackbourn: Die Eroberung der Natur: Eine Geschichte der Deutschen Landschaft, München 2007.
  • Franziska Tanneberger: Das Moor. Über eine faszinierende Welt zwischen Wasser und Land und warum sie für unser Klima so wichtig ist. München 2023.

 

 

Literaturhinweise zum Tutorat:

  • Budde, Gunilla, Dagmar Freist und Hilke Günther-Arndt (Hg.): Geschichte. Studium-Wissenschaft – Beruf. Akademieverlag, Berlin 2008.
  • Jordan, Stefan: Einführung in das Geschichtsstudium. Reclams Universal-Bibliothek. Überarbeitete und erweiterte Ausgabe. Reclam, Stuttgart, 2019.
  • Metzler, Gabriele: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte. Schöningh, Paderborn, 2004.
  • Oehlmann, Doina: Erfolgreich recherchieren – Geschichte. DeGruyter, Berlin/Boston 2012.
  • Tutoratsreader Neueste Geschichte. Begleitmaterial für das Studium der Neuesten Geschichte (19.-21. Jh.) am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, zusammengestellt von Heinrich Schwendemann und Theresa Ehret, Freiburg 2020 (https://www.geschichte.uni-freiburg.de/uploads/dokumente/tutoratsheft-neueste-geschichte).

 

Veranstaltungsart: Seminar

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Mi 14 - 17 Uhr (c.t.); 15.10.25 - 04.02.25, Breisacher Tor, R 107

 

  

PD Dr. Martin Bemmann

Die Industrialisierung Europas

Die „große Transformation“ ist ein Schlagwort, das seit mehr als zehn Jahren den angestrebten Umbau von Industriegesellschaften hin zu klimaverträglicheren Wirtschaftsweisen bezeichnet. Während das Ziel prinzipiell klar und unumstritten scheint, gehen die Ideen weit auseinander, wie dieses Ziel zu erreichen ist; konkrete Maßnahmen stoßen rasch auf Widerstand jedweder Couleur. Transformationen dieser Größenordnung sind also deutlich schwerer umzusetzen, als manche Protagonisten gehofft hatten.
Die vielfältigen politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Dimensionen eines solch allumfassenden und letztlich globalen Transformationsprozesses werden deutlich, wenn man sich einen der Vorgänger anschaut: die Industrialisierung. Mit Blick auf Europa und gestützt auf ältere wie jüngere Literatur werden wir im Hauptseminar Ursachen, Verlauf und die vielfachen, oft indirekten Folgewirkungen der Industrialisierung erörtern. Dazu gehören so schillernde Prozesse wie Mechanisierung, Kommodifizierung, Privatisierung, Globalisierung und Urbanisierung, aber auch die Transport- und Kommunikationsrevolutionen, der demographische Übergang, der Aufstieg sozialer wie politischer Bewegungen oder die Begründung des modernen Umwelt- und Naturschutzes.
Die zu lesenden und zu diskutierenden Texte werden einige dieser gesellschaftlichen Transformationsprozesse beleuchten, wobei Schwerpunkte auf deren europäischen Charakter und auf der Wechselwirkung ökonomischen Handelns und ökologischer Dynamiken liegen werden. Darüber hinaus dient das Seminar dazu, methodische und konzeptionelle Fertigkeiten historiographischen Arbeitens zu erweitern und zu vertiefen.
 

Zu erbringende Prüfungsleistung:

  • Das Abgabedatum für die Hausarbeit (20-25 Seiten) ist der 3. März 2026.
  • Mündliche Prüfungen (20 Minuten) finden nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 9. Februar und dem 10. April 2026 statt.

 

Zu erbringende Studienleistung:

  • Regelmäßigen Teilnahme (max. 2 Fehlzeiten)
  • Impulsreferat, Dauer: ca.10 Minuten
  • Thesenpapier, Umfang: ca. 1 Seite
  • Quellenpräsentation, Dauer: ca. 10 Minuten
  • Rezension eines Buches, Umfang: ca. 2 Seiten
  • Essay, Umfang: ca. 5 Seiten

 

Literatur:

  • Franz-Josef Brüggemeier: Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute, München 2018.
  • William Cronon: Nature’s Metropolis. Chicago and the Great West, New York 1991.
  • Sidney Pollard: Peaceful Conquest. The Industrialization of Europe, Oxford / New York 1981.
  • Peter N. Stearns: The Industrial Revolution in World History, Cambridge 2007. 
  • Dieter Ziegler: Die industrielle Revolution (Geschichte kompakt), Darmstadt 2005.

 

Veranstaltungsart: Seminar

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Fr 8:30 Uhr (s.t.) – 10:00 s.t.; 17.10.25 - 06.02.26, Kollegiengebäude IV/HS 4429

 

Dr. Peter Itzen 

Theorie und Geschichte des Kapitalismus

Mit dem Kapitalismus werden wir so schnell nicht fertig - weder in der Politik, noch in der Wissenschaft. Beinahe gleichgültig, welche krisenhaften politischen Entwicklungen zu beobachten sind, fast immer wird eine Erklärung auch in der Natur des Kapitalismus, in seinen Folgen oder in seiner vermeintlich aktuell besonders krisenhaften Entwicklung gesehen. Gegenwärtig wird angesichts der Rolle technologiezentrierter Unternehmen und den Veränderungen der Gesellschaft durch KI-Applikationen zudem von einer erneuten, noch unabsehbaren Transformation des Kapitalismus gesprochen. Auch in der Geschichtswissenschaft wurden historische Prozesse und tektonische Verschiebungen mit der Genese, mit der Qualität, mit den vermuteten Krisen des Kapitalismus oder seiner bald bewunderten, bald befürchteten Anpassungs- und Lernfähigkeit erklärt. In der Übung versuchen wir auf zweierlei Weise, uns dem Phänomen anzunähern: zum einen, indem wir klassische Texte der Kapitalismustheorie lesen, zum anderen, indem wir uns mit ausgewählten konzeptionellen Erklärungsversuchen für die Entwicklung des Kapitalismus auseinandersetzen. Dabei soll es unter anderem neben Fragen der ‚little‘ und ‚great divergence‘ zwischen Europa und anderen Kulturen und ihren Voraussetzungen auch um das Verhältnis des Kapitalismus zu politischen Herrschaftsformen, um seine Rolle im Imperialismus sowie im Verhältnis der Geschlechter zueinander gehen.

 

Zu erbringende Studienleistung: 

  • Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlzeiten)
  • Klausur, Dauer: ca. 90 Minuten
  • Mündliche Ergebnissicherung, Dauer: ca. 5 Minuten
  • Erarbeitung eines Podcasts, Dauer: ca. 10 Minuten

 

Literatur: 

  • Joyce Appleby, The Relentless Revolution. A History of Capitalism, 2010.
  • Roger E. Bakhouse, The Penguin History of Economics, 2023.
  • Jürgen Kocka, Die Geschichte des Kapitalismus, 4. überarb. Auflage 2024.
  • Friedrich Lenger, Der Preis der Welt. Eine Globalgeschichte des Kapitalismus, 2023.
  • Joel Mokyr, Culture of growth. The Origins of the Modern Economy, 2018.
  • Werner Plumpe, Das kalte Herz. Kapitalismus: die Geschichte einer andauernden Revolution, 2019.

 

Bemerkung / Empfehlung: 

Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Studierendenvorschlagbudgets finanziert.

Veranstaltungsart: Übung

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Do 14 - 16 Uhr (c.t.); 16.10.25 - 05.02.26, Kollegiengebäude I/HS 1036

 

  

Ana Clara Alves de Oliveira


Aesthetics of Extractivism in Latin America. Ecological Disasters, Surviving Environments, and Visual History

 

For over five hundred years, natural resources have played a central role in the economies of colonized countries. The mass extraction of minerals for global consumption requires water, land, legal systems, cultural norms, and infrastructure, a whole landscape of social and cultural structures that put environmental and human risks as a side effect of a primary need of production. In Latin America, this legacy persists: extractivism remains a dominant economic activity, rooted in colonial structures designed to exploit land and labor. This seminar examines the history of extraction from the perspective of the colonized, challenging Western models of development. It will explore how extractive cultures in the Global South were formed, how they persist, and how we might begin to decolonize them.

Students will learn how to combine and work with ethnographic methods in archives and with images. They are expected to give a short presentation (10-15 minutes) and to write an analysis of a historical source. At the end of the course, they will develop a short photo essay (5 Pages).
Course activities include readings, group discussions and exercises, and hands-on training in visual historical and ethnographic research methods.

 

Zu erbringende Studienleistung:

  • Regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlzeiten)
  • Referat/mündliche Präsentation, Dauer: ca. 10-15 Minuten
  • Quelleninterpretation, Umfang: ca. 3 Seiten
  • Mündliche Ergebnissicherung: ca. 5 Minuten

 

Literatur:

  • Becerril, Wilson. Resisting Extractivism: Peruvian Gold, Everyday Violence, and the Politics of Attention. Vanderbilt University Press, Nashville, 2021.
  • Calvão Filipe; Benya, Asanda; Archer, Matthew. The Afterlives of Extraction: Alternatives and Sustainable Futures. Liden, Ed. Bril, 2020.
  • Mignolo, W. (2011) ‘Epistemic Disobedience and the Decolonial Option: a Manifesto’, transmodernity: Journal of Peripheral Cultural Production of the Luso- Hispanic World, 1(2), doi: 10.5070/ T412011807.
  • Paladines, Vinicius Carrión. Exploring the ethnobiological practices of fire in three natural regions of Ecuador, through the integration of traditional knowledge and scientific approaches. 2018.

 

Veranstaltungsart: Seminar

Veranstalter: Historisches Seminar

Termin, Ort: Mi 10:00 Uhr (c.t.) – 12:00 c.t.; 15.10.25 - 04.02.26, Kollegiengebäude IV/HS 4429

 

 

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