Lehrveranstaltungen Wintersemester 2020/21
Sämtliche Lehrveranstaltungen finden online statt. Die Lehrenden setzen sich rechtzeitig mit Ihnen in Verbindung, um Ihnen den jeweiligen Zoom-Zugang zukommen zu lassen.
Haupt- und Masterseminare:
Prof. Dr. Melanie Arndt
Titel | Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft |
Kommentar | Das Seminar, das sich ausschließlich an Masterstudierende richtet, dient einerseits zur Auffrischung und zum Ausbau von Kenntnissen zu Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft – von Alltagsgeschichte bis Zeitanalyse („temporal turn“). Zur Sprache kommen auch noch relativ neue Konzepte (nicht nur) der Geschichtswissenschaft -- etwa Public History / Angewandte Geschichte oder Environmental Humanities: Welche Ansätze bieten diese noch jungen Herangehensweisen für die „allgemeine“ Geschichtswissenschaft?
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen 15. Februar und 09. April 2021. Zu erbringende Studienleistung: aktive Teilnahme und Vorbereitung inkl. regelmäßiger Lektüre, kleinere Aufgaben, Referat/Präsentation Prüfungsleistung: Hausarbeit bzw. mündliche Prüfung |
Literatur |
Marc Bloch, Apologie der Geschichtswissenschaft oder der Beruf des Historikers, Stuttgart 2002. Jens Hacke/Matthias Pohlig (Hrsg.), Theorie in der Geschichtswissenschaft, Frankfurt am Main 2008; Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen 2007; Stefan Jordan, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Stuttgart 2013; Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme: Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2010. |
Veranstaltungsart | Masterseminar |
Veranstalter | Historisches Seminar |
Termin, Ort | Do 10 - 12 Uhr (c.t.); 03.11.20 - 09.02.21; Online |
Prof. Dr. Melanie Arndt zus. mit Prof. Dr. Astrid Möller
Titel | Umwelt(geschichte) in Antike und Moderne |
Kommentar | Energiewende, Fridays for Future, ökologischer Fußabdruck oder Guerilla Gardening – Umwelt ist eines der am meisten diskutierten Themen der letzten Jahrzehnte. Doch ist die Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur nicht nur ein Thema der „Ära der Ökologie“, wie der Bielefelder Umwelthistoriker Joachim Radkau das 20. Jahrhundert etikettierte.Im Hauptseminar nähern wir uns den komplexen Beziehungen zwischen Umwelt und Geschichte aus einer diachronen Perspektive. Wir untersuchen vergleichend, wie sich Vorstellungen von Umwelt als ein schützenwertes Gut in der Antike und der Moderne entwickelt und gewandelt haben. Wie wurden unterschiedliche Umweltbedingungen wahrgenommen – und von wem? Welche Vorstellungen von Natur herrschten überhaupt? Wurde der Natur eine eigene Rolle in der Geschichte zugestanden? Das sind nur einige der Fragen, die wir im Seminar diskutieren werden.
Zu erbringende Studienleistungen: aktive Teilnahme und Vorbereitung inkl. regelmäßiger Lektüre, kleinere Aufgaben, Referat/Präsentation |
Literatur |
William Cronon (Hrsg.), Uncommon Ground. Rethinking the Human Place in Nature, New York City 1996; Joachim Radkau: Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte. München 2011; Lukas Thommen: Umweltgeschichte der Antike, München 2009; Frank Uekötter, Umweltgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, München 2007; Verena Winiwarter/Martin Knoll, Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln 2007. |
Veranstaltungsart | Master-/Hauptseminar |
Veranstalter | Historisches Seminar, VB |
Termin, Ort | Di 15 - 18 Uhr (c.t.); 03.11.20 - 09.02.21; online |
Oberseminar:
Prof. Dr. Melanie Arndt
Titel | Major Problems in Environmental and Economic History |
Kommentar | Das Oberseminar richtet sich an Promovierende und Habilitierende und findet als Blockveranstaltung statt. Es wird zusammen mit der Professur für Umwelt- und Klimageschichte der Universität Bern und dem Rachel Carson Center for Environment and Society München im Berner Oberland durchgeführt. |
Veranstaltungsart | Oberseminar |
Veranstalter | Historisches Seminar |
Termin, Ort | 14.4. - 18.4.2021; Blockveranstaltung; Spiez (CH) |
Proseminare:
Eugenio Luciano, MA
Titel | The Anthropocene Hypothesis: Scientific Evidence and Multidisciplinary Debate |
Kommentar | At least since the late 18th century, intellectuals begun considering the geological magnitude of human actions on the planet. Oftentimes, the recognition of humans as geological agents took place in geological circles, where the latest periods of the Earth were named after ‘Anthropos’ (‘Anthropozoic’, ‘Anthropogene,’ etc.). In the year 2000, Nobel prize winner Paul Crutzen informally promoted the term ‘Anthropocene’ to identify the present, human-induced geological epoch. Since the establishment of an Anthropocene Working Group (AWG) in 2009, the term has been considered for official ratification in the Geological Time Scale. The seminar (1) introduces participants to the Anthropocene Hypothesis, namely the proposal for formal ratification of the Anthropocene as a discrete time unit in the geological time scale advanced by the AWG; (2) discusses the scientific evidence provided by the AWG, the criticism advanced, and the broader debate the proposed epoch ignited among human and social sciences; (3) ask students to critically engage in the Anthropocene debate by (a) being able to summarize the core argument of the Anthropocene Hypothesis and its historical genesis and (b) develop their own critical stance concerning themes tackled during the seminar. Please note that English proficiency is a requirement, but content is more important than grammar.
Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 15.03.2021
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Literatur |
Horn, E., Bergthaller, H. (2020). The Anthropocene: Key Issues for the Humanities. Milton Park, New York: Routledge; |
Veranstaltungsart | Proseminar |
Veranstalter | Historisches Seminar - VB |
Termin, Ort | Fr 10 - 13 Uhr (c.t.), 03.11.20 - 09.02.21, online |
Katrin Kleemann, MA
Titel | Extreme Umwelt- und Wetterereignisse in der Kleinen Eiszeit, 1250-1900 |
Kommentar | Das Erdbeben von Basel 1356, die Magdalenenflut im Jahr 1342, der Jahrtausendsommer von 1540, die Burchardiflut von 1634, das Erdbeben von Lissabon 1755 oder das Carrington Event von 1859 sind nur einige Beispiele für Ereignisse, die während der sogenannten Kleinen Eiszeit auftraten. Die Kleine Eiszeit ist ein Intervall, das die meisten Historiker*innen und Naturwissenschaftler*innen zeitlich vom 13. bis zum 19. Jahrhundert ansetzen. Diese Zeit war überwiegend von niedrigeren Temperaturen geprägt als die Gegenwart. François Matthes führte den Namen „Kleine Eiszeit“ in den 1930er Jahren ein, er wollte damit suggerieren, dass die Gletschervorstöße dieser Zeit kleiner waren als die der „großen“ Eiszeiten. Bis heute wird der Name kontrovers diskutiert, hat sich aber inzwischen im Fach etabliert. Die Kleine Eiszeit bezeichnet keine durchgehende Kälteperiode, sondern eine Phase, die sich vor allem durch die hohe natürliche Variabilität des Klimas und eine hohe Frequenz von Witterungsanomalien auszeichnete. Die Kleine Eiszeit wies folglich heterogene Züge auf.
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Literatur |
Behringer, Wolfgang. Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2011; |
Veranstaltungsart | Proseminar |
Veranstalter | Historisches Seminar - VB |
Termin, Ort | Mi 15 - 18 Uhr (c.t.), 03.11.20 - 09.02.21, online |
Übungen:
Dr. Peter Itzen
Titel | Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Großbritannien nach 1945 |
Kommentar | Nach einem geflügelten Wort hatte Großbritannien 1945 den Zweiten Weltkrieg gewonnen, dabei aber ein Empire verloren. Das mit dieser Sichtweise verbundene Niedergangsnarrativ ist nach wie vor auch in der Wissenschaft verbreitet, zugleich aber hoch umstritten. Denn die britische Gesellschaft erlebte nach 1945 nicht nur einen enormen Wohlstandszuwachs, sondern auch mehrere soziale, ökonomische und kulturelle Transformationswellen, mit denen sich nach einigen Deutungen das Land einmal mehr als die modernste Gesellschaft Europas erwies, das dem übrigen Westen nicht nur Margaret Thatcher und den Neoliberalismus brachte, sondern auch die Beatles, die Sex Pistols, The Police und Depeche Mode. In der Übung wollen wir anhand der ambivalenten und widersprüchlichen Entwicklungen von Wirtschaft, Alltag, Umwelt, Religion und politischer Ordnung untersuchen, wie die britische Gesellschaft die Herausforderungen der Moderne zu bewältigen versuchte und dabei zugleich unsere heutige Welt entscheidend mitprägte. |
Literatur |
Franz-Josef Brüggemeier, Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrhunderts, München 2010; David Edgerton, The Rise and Fall of the British Nation. A Twentieth Century History, London 2018. |
Veranstaltungsart | Übung |
Veranstalter | Historisches Seminar - VB |
Termin, Ort | Do 10 - 12 Uhr (c.t.); 03.11.20 - 09.02.21, online |
Katrin Kleemann, MA
Titel | Die Umwelt in der Zeitung, 1700-1900 |
Kommentar | "Am 27. dieses [Juni] Nachmittags um 2 Uhr hatten wir das fürchterlichste Gewitter, das man jemals hier gesehen hat.” Diese Meldung druckte die Königlich Privilegirte Zeitung am 12. Juli 1783. Ebenso wie in der Gegenwart, waren ungewöhnliche Wetter- und Naturereignisse auch in den Medien des 18. und 19. Jahrhunderts überaus präsent. In dieser Übung werden wir uns mit verschiedenen Medienereignissen des 18. und 19. Jahrhunderts beschäftigen, die durch Umweltereignisse ausgelöst wurden, wie z.B. Blitzeinschläge, Stürme, Sturmfluten, Erdbeben, aber auch anthropogene Einflüsse wie die Industrialisierung und Verschmutzung. Anhand von verschiedenen zeitgenössischen, deutschsprachigen Zeitungen soll die Darstellung von diesem Medienereignis verglichen werden. |
Literatur |
Behringer, Wolfgang. Im Zeichen des Merkur. Reichspost und Kommunikationsrevolution in der Frühen Neuzeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003. |
Veranstaltungsart | Übung |
Veranstalter | Historisches Seminar - VB |
Termin, Ort | Do 12 - 14 Uhr (c.t.), 03.11.20 - 09.02.21, online |
Kolloquium:
Prof. Dr. Melanie Arndt
Titel | Kolloquium und Masterkurs zur Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte |
Kommentar | Das 14-tägig stattfindende Kolloquium setzt sich mit aktuellen Fragen und Tendenzen der Wirtschafts-, Sozial-und Umweltgeschichte anhand laufender Forschungsprojekte und gemeinsamer Lektüre auseinander. Es bietet den Raum, Master-, Promotions- und Habilitationsprojekte inhaltlich und methodisch zu diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
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Veranstaltungsart | Kolloquium |
Veranstalter | Historisches Seminar |
Termin, Ort | 14-tägig, Do 18 - 20 Uhr (c.t.); Beginn 05.11.2020; online, das vollständige Programm finden Sie hier. |