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Lehrveranstaltungen Sommersemester 2016

Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier:

Titel:

Kolloquium 

Uhrzeit: 

Mi 14 – 16 Uhr

Raum:

4429, KG IV

Veranstaltungsnummer: 

06LE11K-20161

Kommentar:

Das Kolloquium hat zwei Aufgaben: Freiburger Studierende stellen Examensarbeiten und Promotionsvorhaben vor. Zusätzlich werden auswärtige Referenten/innen eingeladen und Forschungskontroversen, methodische Fragen und interessante Neuerscheinungen besprochen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen – auch wenn Prüfungen noch in einiger Ferne liegen. 

 

 

PD Dr. Roman Köster:

Titel:

Die europäische Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit

Uhrzeit:

Do 12 – 14 Uhr

Raum:

HS 2006

Veranstaltungsnummer: 

06LE11V-20168

Kommentar:

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war eine Epoche ökonomischer Umwälzungen und Krisen. Auf die Zerrüttung der weltwirtschaftlichen Beziehungen infolge des Ersten Weltkrieges folgte in den 1920er Jahren eine Zeit globalökonomischer Ungleichgewichte und Währungskrisen. Seit Mitte des Jahrzehnts schien eine Stabilisierung zu gelingen, dann jedoch kam es mit der Großen Depression ab1929 zur schwersten Krise des industriellen Zeitalters. Diese führte nicht nur zu Massenarbeitslosigkeit und Hunger, sondern ging in den 1930er Jahren einher mit der Desintegration gewachsener ökonomischer Beziehungen und einem verstärkten Staatsinterventionismus. Dieser verband sich vielerorts mit autoritären politischen Lösungen. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die europäische Wirtschaftsentwicklung in den 1920er und 1930er Jahren. Dabei geht es aber auch darum, die ökonomischen Hintergründe politischer Entwicklungen herauszuarbeiten, die in letzter Zeit wieder vermehrt in die Debatte geraten sind. 

Literatur:

Derek Aldcroft, Die zwanziger Jahre. Von Versailles zur Wall Street 1919- 1929, München 1978; Charles Kindleberger, Die Weltwirtschaftskrise 1929-1939, München 1984; Patricia Clavin, TheGreat Depression in Europe, 1929-1939, New York 2000; Jan-Otmar Hesse/Roman Köster/Werner Plumpe, Die Große Depression. Die Weltwirtschaftskrise 1929-1939, Frankfurt/M. 2014 

 

Titel:

Nutzen und Wiedernutzen: Recycling in der Geschichte

Uhrzeit:

Di 8 – 10 Uhr

Raum:

Übungsraum 2, KG IV 

Veranstaltungsnummer: 

06LE11S-201670 

Kommentar:

Das Recycling von Papier, Glas oder Plastik ist mittlerweile selbstverständlich. Dabei handelt es sich jedoch historisch keineswegs um ein neues Phänomen: Das Sammeln von und das Handeln mit gebrauchten Dingen und Sekundärmaterialien gehörte bereits in der Frühen Neuzeit zum Alltag und entwickelte sich vor 1914 zu einer globalisierten Wirtschaftsbranche. Insbesondere während der beiden Weltkriege griff der Staat massiv in die Altstoffwirtschaft ein und machte sie für die Kriegsanstrengungen nutzbar. Nachdem das Recycling in den 1950er und 1960er Jahren auf dem Rückzug war, kam es seit den 1970er Jahren zum Aufbau der Recyclinginfrastrukturen, wie wir sie heute kennen. Das Hauptseminar behandelt die wechselhafte Geschichte des Recyclings seit der Frühen Neuzeit. In welchen Zusammenhängen entstanden Anreizstrukturen zur Wiedernutzung gebrauchter Dinge, wann war das gerade nicht der Fall? Wie veränderte sich das Recycling im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und wann wurde es zum Thema der Umweltbewegung? Dabei reicht das Spektrum vom Altkleiderhandel im Paris des 18. Jahrhunderts bis zum industriellen Recycling heutzutage. 

Literatur:

Laurence Fontaine (Hg.), Alternative Exchanges. Second-Hand Circulations from the Sixteenth Century to the Present, Oxford 2008 Jon Stobart/Ilja Van Damme (Hg.), Modernity and the Second-Hand Trade. European Consumption Cultures and Practices, 1700-1900, Basingstoke 201; Georg Stöger/Reinhold Reith, Western European Recycling in a Long-term Perspective. Reconsidering Caesuras and Continuities, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 56 (2015), S.267-290

 

Titel:

Wirtschafts- und Umweltgeschichte der Stahlindustrie seit dem 19. Jahrhundert 

Uhrzeit:

Di 15-18 Uhr

Raum:

HS 1227 

Veranstaltungsnummer: 

06LE11S-201661 

Kommentar:

Die Stahlindustrie gehörte zu den Schlüsselbranchen der deutschen Industrialisierung und sie entwickelte sich vor allem im „Industrierevier“ an der Ruhr. In dem Seminar soll zum einen die wirtschaftliche Entwicklung der Branche ab der Mitte des 19. Jahrhunderts behandelt, entscheidende technologische Innovationen, die Entstehung großer Konzerne und die Herausbildung internationaler Märkte thematisiert werden. Zum anderen geht es aber auch darum, wie das Wachstum der Industrie Landschaft und Städte, Flüsse und Atmosphäre nachhaltig prägte und veränderte. Die Ausbildung großer Stahlunternehmen ging mit einer rapiden Urbanisierung einher, die oftmals gravierende soziale Nebenfolgen hatte. Die Konzerne wuchsen aber gewissermaßen auch aus den Städten heraus, benötigten Wasser und produzierten Abwässer, belasteten die Luft, ver- änderten die „Geräuschkulisse“ der Region. In dem Seminar geht es darum, wie das ökonomische Wachstum einer Branche eine Region irreversibel veränderte, um anhand dieses Beispiels die „Verzahnung“ von Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte aufzuzeigen.

Literatur:

Franz-Josef Brüggemeier/Thomas Rommelspacher, Blauer Himmel über der Ruhr. Geschichte der Umwelt im Ruhrgebiet 1840-1990, Essen 1992 Wolfgang Köllmann et al. (Hg.), Das Ruhrgebiet im Industriezeitalter. Geschichte und Entwicklung, Düsseldorf 1990; Marco Rudzinski, Ein Unternehmen und „seine“ Stadt. Der Bochumer Verein und Bochum vor dem Ersten Weltkrieg, Essen 2012 

 

Titel:

Forschungstendenzen der Wirtschaftsgeschichte 

Uhrzeit:

Di 10 – 12 Uhr

Raum:

4450

Veranstaltungsnummer: 

06LE11Ü-201621

Kommentar:

In der Übung sollen verschiedene Forschungsansätze der Wirtschaftsgeschichte dargestellt und miteinander verglichen werden. Dabei soll anhand ausgewählter Texte die Geschichte des Faches seit dem späten 19. Jh. nachvollzogen, dann aber auch aktuelle Forschungsansätze (Cliometrie, Neue Institutionenökonomik, kulturalistische Ansätze etc.) erarbeitet und diskutiert werden. 

Literatur:

Donald C. Coleman, History and the Economic Past. An Account of the Rise and Decline of Economic History in Britain, Oxford 1987 Werner Plumpe (Hg.), Wirtschaftsgeschichte, Stuttgart 2008 

 

 

Tobias Winter:

Titel:

Wissenschaft im Nationalsozialismus

Uhrzeit:

Di 10 – 12 Uhr

Raum:

1136 

Veranstaltungsnummer: 

06LE11S-20164

Kommentar:

Bis in die 1990er Jahre wurde dem Nationalsozialismus eine grundsätzliche Wissenschaftsfeindlichkeit unterstellt. Allerdings ist diese Sichtweise mittlerweile hinreichend widerlegt. Die Verortung wissenschaftlicher Einrichtungen im NS-Staat, die hohe Nachfrage nach speziellen Forschungsergebnissen verschiedenster Disziplinen durch Partei- und Dienststellen, die voranschreitende Institutionalisierung und Förderung des „Großbetriebs der Wissenschaft“ (Adolf von Harnack) und der Gemeinschaftsforschung sowie individuelle Wissenschaftlerkarrieren und deren Kontinuitäten über die vermeintlichen Zäsuren von 1933 und 1945 hinweg sind durch zahlreiche Einzelstudien belegt. Im Seminar soll einerseits das Wissenschaftssystem unter nationalsozialistischer Herrschaft betrachtet werden unter Berücksichtigung etwaiger Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Politik, andererseits soll anhand der konkreten Untersuchung verschiedener Disziplinen nach Verflechtungen, „Kollaborationsverhältnissen“ (Herbert Mehrtens) und Handlungsspielräumen Einzelner gefragt werden. 

Literatur:

Hausmann, Frank-Rutger: Die Geisteswissenschaften im 'Dritten Reich', Frankfurt am Main 2011; Raphael, Lutz: Radikales Ordnungsdenken und die Organisation totalitärer Herrschaft: Weltanschauungseliten und Humanwissenschaftler im NS-Regime, in: Geschichte und Gesellschaft 27 (2001), S. 5-40; Szöllösi-Janzen, Margit: Politisierung der Wissenschaften – Verwissenschaftlichung der Politik. Wissenschaftliche Politikberatung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, in: Fisch, Stefan/Rudloff, Wilfried (Hgg.): Experten und Politik: Wissenschaftliche Politikberatung in geschichtlicher Perspektive, Berlin 2004, S. 79-100; Grüttner, Michael: Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus, in: Kaufmann, Doris (Hg.): Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bestandsaufnahme und Perspektiven der Forschung. Zweiter Band, Göttingen 2000, S. 557-585. Mehrtens, Herbert:: Kollaborationsverhältnisse: Natur- und Technikwissenschaften im NS-Staat und ihre Historie, in: Meinel, Christoph/Voswinckel, Peter (Hgg.): Medizin, Naturwissenschaft, Technik und Nationalsozialismus. Kontinuitäten und Diskontinuitäten, Stuttgart 1994, S. 13-32.

 

Titel:

Die Biographie in der Geschichtswissenschaft 

Uhrzeit:

Mi 10 – 12 Uhr

Raum:

1227 

Veranstaltungsnummer: 

06LE11Ü-20163

Kommentar:

Biographische Darstellungen haben in der Geschichtswissenschaft zwar eine lange Tradition, hatten aber in unterschiedlichem Maße Konjunktur und waren nicht immer unumstritten. Von den Lebensbeschreibungen der großen „Männer, die Geschichte machen“ (Heinrich von Treitschke) bis zur aktuellen wissenschaftlichen Aufarbeitung der Biographien beispielsweise bedeutender Historiker und anderen, teils multidisziplinär angegangenen (Kollektiv-) Biographien bedurfte es einer evolutionären Entwicklung verschiedener Ansätze sowie methodischer Reflexion. In der Übung sollen nicht nur biographische Arbeiten des 19., 20. und frühen 21. Jahrhunderts betrachtet werden, sondern es soll auch genug Raum bleiben für die Diskussion verschiedener methodischer Herangehensweisen zur historiographischen Annäherung an Einzelpersonen oder Personengruppen sowie deren Möglichkeiten und Grenzen, gerade im Rahmen universitärer Haus- oder Abschlussarbeiten.

Literatur:

Etzemüller, Thomas: Biographien. Lesen – erforschen – erzählen, Frankfurt am Main 2012; Werner, Lukas: Deutschsprachige Biographik, in: Klein, Christian (Hg.): Handbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien, Stuttgart 2009, S. 265-277; Pyta, Wolfram: Geschichtswissen- 77 schaft, in: Klein, Christian (Hg.): Handbuch Biographie. Methoden, Traditionen, Theorien, Stuttgart 2009, S. 331-338; Eckel, Jan: Hans Rothfels. Eine intellektuelle Biographie im 20. Jahrhundert, Göttingen 2005; Szöllö- si-Janze, Margit: Fritz Haber 1868-1934. Eine Biographie, München 1998. 

 

 

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