„Die Umwelt in der Zeitung“: Studierende präsentieren ihre wissenschaftlichen Poster im Rahmen einer Übung

Im Rahmen der Übung „Die Umwelt in der Zeitung, 1700-1900“ von Dr. des. Katrin Kleemann im Wintersemester 2020/2021 haben Studierende historische Zeitungen als Quelle für die Umweltgeschichte kennengelernt. In dieser Übung haben wir uns mit verschiedenen Medienereignissen des 18. und 19. Jahrhunderts beschäftigt, die durch Umweltereignisse ausgelöst wurden, wie z.B. Blitzeinschläge, Stürme, Sturmfluten, Erdbeben, aber auch anthropogene Einflüsse wie die Industrialisierung und Verschmutzung. Anhand von verschiedenen zeitgenössischen, deutschsprachigen und fremdsprachigen Zeitungen haben die Studierenden gelernt, die Darstellungen von diesen Medienereignissen zu vergleichen.

Neben der Suche nach geeigneten Zeitungsartikeln in verschiedenen Zeitungsdatenbanken, haben die Studierenden auch kennengelernt, welche Arbeitsprozesse relevant für die Erstellung eines wissenschaftlichen Posters sind. Neben der Quellensuche und -analyse, haben wir auch unter anderem über Designfragen, das Texten für Poster und Bildrechte gesprochen. Oft sind junge Historiker*innen auf ihren ersten Konferenzen damit konfrontiert, wissenschaftliche Poster zu erstellen. Genau auf diese Aufgabe sollte diese Übung die Studierenden vorbereiten. Als Teil Ihrer Studienleistung hat jede*r Studierende am Ende der Übung ein Poster angefertigt.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand ich die Postersession am Ende des Seminars nur virtuell statt. Allerdings haben sich zwei Studierende aus der Übung, Sonja Reischle und Andrew Heinz, bereit erklärt, ihre Poster auf der Webseite des Lehrstuhls für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte auszustellen.

Sonja Reischle hat die Auswirkungen des Tambora-Ausbruchs im Jahr 1815 im heutigen Indonesien untersucht: Bekanntlich hat der Ausbruch des Tambora in vielen Teilen der Welt im Jahr 1816 „ein Jahr ohne Sommer“ ausgelöst. Für ihr Poster, ging sie den Fragen nach, welche Erklärungen für das ungewöhnliche Wetter in den zeitgenössischen Zeitungen gegeben wurden und ob diese Erklärungen wissenschaftlicher oder polemischer Natur waren.

Andrew Heinz ist anhand von zeitgenössischen Zeitungen und existierender Sekundärliteratur der Frage nachgegangen, ob die deutsche Nordseeküste sowie andere Nordsee-Anrainerstaaten am 5. Juni 1858 von einem Tsunami getroffen wurden. Viele Zeitungsartikel aus dieser Zeit berichten von Veränderungen der Höhe der Welle und der Meeresfarbe, die an verschiedenen Orten an der Nordsee beobachtbar waren.