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"Spiegel" - Interview mit Prof. Dr. Melanie Arndt zur Wärmewende

Der Abschied vom Feuer fällt schwer. Für die Freiburger Umwelthistorikerin Melanie Arndt ist das nicht erstaunlich. »Es gibt eine emotionale Verbindung der Menschen zu brennbaren Energieträgern«, sagt sie. Dass wir schon zu Urzeiten um das Feuer vor der Höhle hockten, gehört zur Conditio humana. Das zeigt sich für Arndt schon darin, dass manche Menschen sich einen digitalen Kamin zulegen und abends gern vor einem Bildschirm mit knisternden Flammen sitzen. Die Wärmepumpe im Vorgarten bleibt dagegen fremd und abstrakt. Sie entzieht der Umgebung Wärme, funktioniert ähnlich wie ein umgekehrter Kühlschrank, da kommt keine Gemütlichkeit auf.

Allerdings, so sagt Arndt, hätten viele Neuerungen in deutschen Heimen erst mal zu Ablehnung geführt, bevor sie sich durch setzten. Die Zentralheizung hatte einen schweren Start, ebenso die Elektrizität, sogar Glühbirnen galten einst als bedrohlich. Selbst das Ende der Kohle rief Widerstand hervor, vielleicht, glaubt Arndt, weil sie als »ehrlich verdiente Energie« empfunden wurde, von Bergleuten im Schweiße ihres Angesichts dem Berg abgetrotzt.

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