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Sarah Klode (Bielefeld): Die automobile Öffentlichkeit während der beiden Ölpreiskrisen der 1970er Jahre im Spannungsfeld von Automobilindustrie, Politik und Konsument:innen in der Bundesrepublik Deutschland

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  • Kolloquium
Wann 14.11.2024
von 18:15 bis 19:45
Wo KG IV, Raum 4429
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Wir laden Sie herzlich zu unserer nächsten Kolloquiumsveranstaltung mit Sarah Klode am 14.11.2024 ein. 


Sarah Klode wird einen Vortrag zur Automobile Öffentlichkeit während der beiden Ölpreiskrisen der 1970er Jahre im Spannungsfeld von Automobilindustrie, Politik und Konsument:innen in der Bundesrepublik Deutschland halten. Mehr Informationen zu den Inhalten der Vorträge finden Sie im Abstract unten.


Die Veranstaltung findet von 18:15–19:45 Uhr in Raum 4429 (KG IV) statt. 
Alle Interessierten sind herzlich willkommen

 

Poster Klode

 

Die automobile Öffentlichkeit während der beiden Ölpreiskrisen der 1970er Jahre im Spannungsfeld von Automobilindustrie, Politik und Konsument:innen in der Bundesrepublik Deutschland 

Die 1970er und 1980er Jahre bildeten für den westdeutschen Automobilmarkt eine Phase des Wandels, in der sich unterschiedliche Problemfelder hinsichtlich des Automobils als Konsumgut herauskristallisierten und unter den Akteursgruppen des Automobilmarktes durchaus kontrovers verhandelt und diskutiert wurden. So hatten auch die beiden Ölpreiskrisen erhebliche Auswirkungen auf den Markt, woraus sich ein Spannungsfeld zwischen den Interessen und Ansprüchen der westdeutschen Automobilindustrie, Politiker:innen, Konsument:innen und den automobilen Fach- und Verbandszeitschriften entwickelte, wie mit den ökonomischen, aber auch gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen an das Automobil umzugehen sei. Die Automobilindustrie sah sich mit der bis dahin größten Absatzkrise der Nachkriegszeit konfrontiert. Politiker:innen versuchten der Krise mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und autofreien Sonntagen beizukommen und Konsument:innen waren aufgrund steigender Benzin- und Haltungskosten derart verunsichert, dass sie den Kauf eines neuen Automobils gänzlich zurückstellten. Die automobilen Fach- und Verbandszeitschriften hingegen beobachteten und kommentierten derartige Entwicklungen und spielten eine zentrale Rolle bei der öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung im Umgang mit den Ölpreiskrisen. Sie demonstrierten ihren Leser:innen zugunsten einer umfangreichen Verbraucherinformation, wie und mit welchen Automobilen sie ihren Benzinverbrauch am besten senken konnten. An die westdeutsche Automobilindustrie appellierten die Zeitschriften zu diesem Zweck, ihre Modelle technisch weiterzuentwickeln und an die neuen Anforderungen des Marktes anzupassen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein zu können. Und mithilfe einer regelrechten, öffentlichen Kampagne positionierten sich die automobilen Fach- und Verbandszeitschriften dezidiert gegen die politischen Maßnahmen, da insbesondere Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen eine einseitige Belastung der Automobilindustrie und Autofahrer:innen zur Bewältigung der Krise darstellten und einer schnellen wirtschaftlichen Erholung Westdeutschlands im Wege stehen würden. 

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