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Stefan Esselborn (Stuttgart): Die Berechnung der Unsicherheit. Kernenergie und Risikowissen in der BRD (1960er bis 1980er Jahre)

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Was
  • Kolloquium
Wann 04.07.2024
von 18:15 bis 19:45
Wo KG IV, Raum 4429
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Wir laden Sie herzlich zu unserer nächsten Kolloquiumsveranstaltung mit Stefan Esselborn am Donnerstag, 4. Juli 2024, ein. Stefan Esselborn wird einen Vortrag zur Berechnung der Unsicherheit. Kernenergie und Risikowissen in der BRD (1960er bis 1980er Jahre) halten. Mehr Informationen zu den Inhalten des Vortrages finden Sie im Abstract (s. unten). 

 

Die Veranstaltung findet von 18:15–19:45 Uhr in Raum 4429 (KG IV) statt.

 

Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

 

Poster Esselborn

 

 

Die Berechnung der Unsicherheit. Kernenergie und Risikowissen in der BRD (1960er bis 1980er Jahre) 

Das „Risiko“ erlebte seit den späten 1960er Jahren in den westlichen Industriestaaten einen beeindruckenden Aufschwung. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Begriff, der zuvor im Wesentlichen als versicherungs- und finanztechnisches Fachvokabular gegolten hatte, zu einem Schlüsselkonzept im Umgang mit Umwelt- und Gesundheitsgefahren aller Art. Überall – so schien es zumindest vielen zeitgenössischen Beobachter*innen – wurden auf einmal Risiken berechnet, gegeneinander abgewogen und in ihrer Akzeptierbarkeit diskutiert. Bis Anfang der 1980er Jahre war ein komplett neues, umfangreiches Forschungs- und Geschäftsfeld entstanden, das sowohl die (naturwissenschaftlich-technische) Risikoberechnung, als auch die (psychologisch-sozialwissenschaftliche) Risikowahrnehmungsforschung umfasste. Woher kam dieses neue Feld, und wie kam es zu dieser extrem schnellen Institutionalisierung? Inwiefern konnte sich das „Risiko“ als Evidenzpraktik in technischen, politischen und juristischen Kontexten durchsetzen, und welche Folgen hatte dies? Beide Fragenkomplexe sind – insbesondere für den Fall der Bundesrepublik – eng mit der Geschichte der Kernenergie und den Konflikten um ihre Nutzung verwoben. Die Verbindung zwischen Kernkraft und Risikowissen bildet daher den Gegenstand des laufenden Forschungsprojekts des Vortragenden, in das der Vortrag einen Einblick gibt.

 

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